Swisttaler Tafel Ehrenamtliche unterstützen Menschen vor Ort

SWISTTAL-HEIMERZHEIM · Um 9.50 Uhr stehen die ersten Kunden bereits vor der Tür zur Lebensmittelausgabe der Swisttaler Tafel und warten geduldig, bis es um 10.30 Uhr los geht. Insgesamt 45 Menschen sind an diesem Tag gekommen. Dabei sind jegliche Altersklassen und Gruppen vertreten: Rentner, Hartz-IV-Empfänger, Mütter und Väter mit Kindern sowie Alleinerziehende.

 Geben Lebensmittel bei der Tafel aus: Natalia Lepp (von links), Nelli Günter, Hella Liebermann.

Geben Lebensmittel bei der Tafel aus: Natalia Lepp (von links), Nelli Günter, Hella Liebermann.

Foto: Wolfgang Henry

"Wenn wir die Tafel nicht hätten, dann müssten wir wohl an die Tonnen gehen", sagt eine Rentnerin, die regelmäßig dienstags und freitags zur Lebensmittelausgabe kommt. Ihre Rente reiche nicht aus, um über die Runden zu kommen, erzählt sie. Die meisten in der Schlange kennen sich. Am Eingang wird jeder namentlich von den ehrenamtlichen Mitarbeitern begrüßt. "Das ist wichtig", sagt Jürgen Hein (62), Vorsitzender des Vereins Tafel e.V. "Die Kunden stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir sind wie eine große Familie."

Seit fünf Jahren stellt die Swisttaler Tafel ihre Arbeit unter das Motto: "Wenn jeder gibt, was er hat...". Im Januar 2007 gründeten zehn Mitglieder um Sozialarbeiter Jürgen Hein den Verein. Für ihn sei es wichtig, "Hand in Hand zu arbeiten", sagt er. "Mir gefällt, dass sich jeder für jeden einsetzt."

Im April 2007 begannen die Mitglieder, Hilfsbedürftige in der Gemeinde zu unterstützen. Damals öffneten sie an der Kölnstraße 87 in Heimerzheim die erste Lebensmittelausgabe. Seit März 2008 hat die Tafel ihre Ausgabestelle an der Kirchstraße 4. Dort findet die Lebensmittelausgabe regelmäßig dienstags und freitags von 10.30 bis 12 Uhr statt.

Für einen Einkauf zahlen Kunden 1,50 Euro - egal wie viele oder welche Lebensmittel sie in ihre mitgebrachten Tüten packen. Bei den Waren handelt es sich um Spenden von Supermärkten, Bäckereien und Privathaushalten. Meist handelt es sich um überschüssige Lebensmittel, die sonst verfallen würden und entsorgt werden müssten.

So ist das Angebot der Tafel allerdings davon abhängig, welche Waren dem Verein gerade zur Verfügung gestellt werden. "Wir müssen uns danach richten, was reinkommt", erklärt Hein. Doch nicht nur die Lebensmittelausgabe steht auf dem Plan der Swisttaler Tafel. Auch mit Aktionen zu Weihnachten oder zum Schulanfang bemüht sich der 73 Mitglieder starke Verein, Kindern und Familien eine Freude zu bereiten. Denn nicht jeder in der Gemeinde kann sich Weihnachtsgeschenke oder einen neuen Schulranzen leisten.

30 ehrenamtliche Helfer setzen sich im Namen der Swisttaler Tafel für den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft ein. Zu Menschen, die nicht mobil genug sind, um selbst zur Tafel zu kommen, bringen die Mitarbeiter die Lebensmittel auch nach Hause. Hierzu steht seit 2010 sogar ein eigener Kühlwagen bereit. Nur dank der freiwilligen Helfer und der vielen Spenden kann die Arbeit der Tafel laut dem Verein aufrecht erhalten werden. Auch Konfirmanden aus der Region besuchen jedes Jahr die Ausgabestelle der Tafel, um die gemeinnützige Arbeit dort kennenzulernen. Außerdem lädt der Verein regelmäßig zu einem Tag der Offenen Tür ein.

Weitere Informationen gibt es unter www.swisttaler-tafel.de oder beim Vorsitzenden Jürgen Hein, Telefon 0171/6460032.

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