Ausblick auf 2018 im Vorgebirge Die Glaskugel sagt: Wir werden Weltmeister

Was hält 2018 für uns bereit? Der GA hat einen Pfarrer, einen Musiker, eine Museumsleiterin und einen Autor gefragt. Der muntere Ausblick aufs Jahr.

 Willi Wilden wünscht sich, im kommenden Jahr weiterhin als Reitlehrer tätig zu sein.

Willi Wilden wünscht sich, im kommenden Jahr weiterhin als Reitlehrer tätig zu sein.

Foto: Anne Stephanie Wildermann

Das alte Jahr ist kaum zu Ende, und schon fragt man sich, wie wird wohl das neue werden. Wir haben vier Persönlichkeiten aus unserer Region zu drei wichtigen Themen in 2018 wie die Fußballweltmeisterschaft in Russland, die Regierungsbildung in Deutschland und nach den persönlichen Wünschen befragt. Eine Glaskugel konnte nur eine der Befragten zu Hilfe nehmen. Ob ihre Prognosen eintreffen, wird das neue Jahr zeigen.

Jörg Stockem (43), Pfarrer des Seelsorgebereichs Bornheim – An Rhein und Vorgebirge. Er kennt den Kölner Rainer Maria Kardinal Woelki noch aus gemeinsamen Zeiten im Bonner Collegium Albertinum.

Wer wird die Fußball-WM 2018 in Russland gewinnen?

„Ich bin zwar kein großer Fußball-Fan, aber ich verfolge die Neu-Aufstellung der deutschen Fußballnationalmannschaft in den vergangen Monaten. Es gibt viele tolle Spieler in der deutschen Mannschaft, die das Zeug dazu haben, ganz vorne mitzuspielen. Außerdem war die deutsche Nationalmannschaft immer in der Lage, sich im Laufe eines Turniers enorm zu steigern. Ich denke also, dass wir den Weltmeistertitel erfolgreich werden verteidigen können und sich unsere National-Elf in Russland den fünften Stern an die Brust heften wird.“

„Ich persönlich hätte mir keine Groko mehr gewünscht. Beide große Volksparteien stehen mit schlechten Wahlergebnissen da wie noch nie und bedürfen nach einer inhaltlichen Neubesinnung. Wir brauchen Ideen und Visionen, wie wir die großen Herausforderungen unserer Zeit anpacken können. Und die sehe ich momentan nicht. Aber wir haben nun mal so gewählt, wie wir gewählt haben. Daher denke ich, es wird darauf hinauslaufen, dass jetzt schwierige und langwierige Verhandlungen zwischen CDU und SPD vor uns liegen. Und in der Fastenzeit bekommen wir dann eine neue große Koalition. Ich werde mich bemühen, dies dann als persönliches Fastenopfer anzunehmen.“

„Als Priester und Pfarrer hängen meine persönlichen Wünsche auch mit der Kirche Jesu Christi zusammen. Aus Liebe zu Gott diene ich in ihr Jesus und den Menschen. Ich erlebe, dass wir als Kirche heute in spannenden Zeiten des Umbruchs leben. Ich hoffe, dass Gott uns in allen Veränderungen immer deutlicher den Weg zeigt, den er mit uns gehen will. Und ich wünsche mir von den Menschen stärker die Bereitschaft, sich aufzumachen. Als Kirche sind wir das pilgernde Gottesvolk, das mit leichtem Gepäck unterwegs ist zu Gott, der Glück und Freude ist. Auf diesem Weg wollen wir viele Menschen mitnehmen.

Daher ist es für uns Christen nicht möglich, sich unter Hinweis auf Heimat wie ein Igel einzurollen und sich nicht mehr zu bewegen. Unsere Heimat ist Gott. Es gilt, mutige Schritte zu tun und auf Gott und die Menschen um uns herum zuzugehen. Daher wünsche ich mir mehr Zeit, um Menschen zu besuchen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Persönlich wünsche ich mir mehr Zeit, für Freunde und Familie. Auch zum Reisen hätte ich gern mehr Gelegenheit und möchte gerne öfter in die Oper, in die Kölner Philharmonie oder ins Kino gehen. Zumindest aber häufiger mit meinem Hund wandern gehen oder größere Radtouren machen, um so mehr für meine Gesundheit tun zu.“

Wer wird die Fußball-WM 2018 in Russland gewinnen?

„Deutschland. Weil wir eine große Auswahl an älteren und jüngeren Spielern haben, die international spielen. Jogi Löw hat das richtige Gefühl, junge Spieler und ältere miteinander zu vereinen.“

„Ich denke, dass es eine große Koalition geben wird – nichts anderes. Es ist die einzige Möglichkeit. Trotz der polarisierenden Meinung über Frau Merkel in unserem Land, bin ich davon überzeugt, dass sie die einzige ist, der ich das zutraue und die die Ruhe bewahrt. Jeder ist für den Frieden selber zuständig, jeder kann damit jeden Tag anfangen. Allerdings habe ich wegen meiner acht Jahre Volksschule gar nicht das strukturell-politische Wissen. Meine Politik ist, jungen Leute Selbstbewusstsein zu geben wie beim Reiten. Des Weiteren Vorbild zu sein wie für meine vier Kinder.“

„Ich wünsche mir für 2018, dass alle Menschen ruhiger werden, und, dass jeder seinen Teil zum Frieden beiträgt. Außerdem wünsche ich mir, dass ich weiterhin für einige Jahre als Reitlehrer tätig sein kann.“

Wer holt 2018 den Titel bei der Fußballweltmeisterschaft?

„Der Blick in die museumseigene Kristallkugel bringt mir und anderen Experten mit ähnlicher Fußballkompetenz absolute Klarheit: Deutschland! Oder vielleicht doch Brasilien? Sind die überhaupt dabei? Ich muss mal Staub von der Kristallkugel wischen…“

Welche Regierung auf Bundesebene ist 2018 vorstellbar?

„Da es Jamaika nicht geschafft hat und mein Favorit Minderheitsregierung vielen zu anstrengend erscheint, wird es wohl wieder auf eine Groko hinauslaufen.“

Was wird das persönliche Glanzlicht 2018 werden?

„Wenn alles gut läuft – im Frühjahr die Diamantene Hochzeit meiner Eltern und im Herbst das Doppeljubiläum von Glasfachschule und Glasmuseum mit allem Drum und Dran (vom Konzert auf Glasmusikinstrumenten über den Glas-Antikmarkt und den römischen Glasschmelzofen bis zu Festakt, Ausstellung und Katalog) – hoffe ich auf Entspannung bei einer Radwanderung entlang des Altmühltals. Radwandern entlang eines Flusses: herrlich!“

Bernd Schumacher (65) aus Merzbach, Sänger der Rockband Tiebreaker und Autor von Rheinbach-Krimis, ist nicht so optimistisch, was das Abschneiden der Nationalelf bei der WM angeht.

Wer wird Weltmeister?

„Ich glaube, dass Frankreich Weltmeister wird, da das Team die größte Anzahl von Weltklassespielern in den europäischen Top-Ligen besitzt. Unserer Mannschaft traue ich höchstens das Viertel-oder das Halbfinale zu, da uns andere Nationen in den letzten Jahren fußballerisch überholt haben. Dies kann man auch sehr deutlich an unserem schwachen Abschneiden in den beiden europäischen Wettbewerben ablesen. Wie erfolgreich Deutschland abschneidet, hängt vor allen Dingen davon ab, ob es Joachim Löw gelingt, bis zur Weltmeisterschaft eine homogene Truppe von erfahrenen Weltmeistern und hungrigen jungen Spielern zu formen.“

Wie sieht die neue Regierung aus?

„Meiner Meinung nach haben wir spätestens Anfang Februar 2018 wieder eine große Koalition. Die SPD kann es sich nicht leisten, in der momentan angespannten Situation in der EU und auf der Welt, länger ein Regierungs-Vakuum in Deutschland mitzuverantworten. Die Verständnislosigkeit der Bürger für eine Regierungsverweigerung würde die Partei in ein noch größeres Umfragetief stürzen, das über lange Zeit nachhaltig wirken würde.“

Was sind Ihre persönlichen Wünsche für das Jahr 2018?

„An erster Stelle steht natürlich die Gesundheit für mich und meine Familie. Da ich Ende Januar aus dem Schuldienst ausscheide, hoffe ich außerdem, mehr Zeit für private Projekte zu haben. Ganz oben auf der Agenda steht ein neuer regionaler Kriminalroman und Mundartprogramme mit neuen Liedern und Geschichten. Des Weiteren stehen ein großes Abschiedskonzert der Tiebreaker mit Überraschungsgästen auf meiner Wunschliste.“

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