SWISTTAL-ODENDORF CDU-Landratskandidaten stellten sich vor

SWISTTAL-ODENDORF · Die Personalie ist nicht ganz unwichtig. Es geht darum, wer die Richtlinien der Kreispolitik in den Jahren 2014 bis 2020 maßgeblich mitbestimmen und gestalten wird. Es geht um die Frage, wer neuer Landrat werden soll, denn im "schwarzen" Rhein-Sieg-Kreis geht der CDU-Kandidat traditionell mit sehr guten Chancen ins Rennen.

 Die Landratskandidaten der CDU mit der Kreisvorsitzenden Elisabeth Winkelmeier-Becker (links): Georg Schell (von links), Hildegard Schneider und Sebastian Schuster.

Die Landratskandidaten der CDU mit der Kreisvorsitzenden Elisabeth Winkelmeier-Becker (links): Georg Schell (von links), Hildegard Schneider und Sebastian Schuster.

Foto: Wolfgang Henry

Um die drei Kandidaten Georg Schell, Hildegard Schneider und Sebastian Schuster - der Sankt Augustiner Günter Lemmer hatte einen Rückzieher gemacht - auch der Parteibasis im linksrheinischen Kreisgebiet vorzustellen, hatte der CDU-Kreisvorstand alle Mitglieder der dortigen Stadt- und Gemeindeverbände persönlich angeschrieben und in den Dorfsaal von Swisttal-Odendorf eingeladen.

Doch die Basis zeigte wenig Interesse an der wichtigen Personalie, die Basis blieb weitgehend zu Hause. Nur etwa 60 CDU-Mitglieder aus Alfter, Bornheim, Swisttal, Meckenheim, Rheinbach und Wachtberg füllten den Saal nur zur Hälfte. Und davon waren ein Großteil Mandatsträger von der Kreisebene und aus den einzelnen Stadt- und Gemeindeverbänden. Während der Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen und die Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager sich die Vorstellung der drei Kandidaten anhörten, fehlte der Bürgermeister der Gastgebergemeinde, Eckhard Maack.

Kreisvorsitzende Lisa Winkelmeier-Becker gab den Kandidaten jeweils zehn Minuten um sich vorzustellen. In ihrer programmatischen Ausrichtung unterschieden sie sich kaum: Verkehrsprobleme gemeinsam mit Bonn lösen, Wirtschaft fördern, sich dem demografischen Wandel stellen, der Jugend Perspektiven bieten, sich um die Senioren kümmern, Vereine unterstützen. Hildegard Schneider (56) aus Königswinter-Ittenbach betonte ihre soziale Kompetenz, ihre Fürsorge, die sie sich als Ärztin und in leitender Funktion im Kreisgesundheitsamt erworben habe. Sie verstehe sich als "Katalysatorin zwischen Verwaltung und Politik" und wolle als Landrätin in engem Kontakt mit den Bürgermeistern arbeiten. "Ich werde für die Bürger mein Bestes geben", versprach Schneider.

Sebastian Schuster aus Königswinter-Oberpleis (57) verwies auf seine lange kommunalpolitische Erfahrung in Königswinter und auf Kreisebene sowie auf seine gute Vernetzung in der Region. Auch seine umfassende juristische Ausbildung als Rechtsanwalt qualifiziere ihn als Chef einer großen Behörde wie der Kreisverwaltung, in der ständig juristische Themen zu behandeln seien. "Hart in der Sache, fair im Miteinander" lautet das Credo des immer noch aktiven Fußballers.

Georg Schell (49) aus Sankt-Augustin-Hangelar stellte sich in freier Rede als ein Politiker vor, dem Kommunikation sehr wichtig ist. Gemeinsam mit den Mitarbeitern im Kreishaus und den 19 Kommunen, die er mit den "Organen und Gliedmaßen eines Körpers" verglich, will der selbstständige EDV-Berater den Kreis nach vorne bringen. Grundvoraussetzung für eine gute Politik seien aber solide Finanzen, und da sei auch das Land gefragt, die Kommunen besser auszustatten.

Nach der Vorstellung stellten sich die Kandidaten den Fragen ihrer Parteifreunde. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Dabei konnte besonders Schuster punkten, weil er als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Kreistag und in anderen Gremien in vielen Themen wie RSAG und Rhenag-Beteiligung "drin" war.

Schell musste sich der Frage stellen, warum Sankt Augustin aus dem Projekt Radschnellweg bis Bornheim ausgestiegen sei, weswegen es nun vom Land nicht realisiert wird: "Das wäre zu teuer geworden." Schneider sagte zur Rhenag-Beteiligung, sie verstehe die Sorgen einiger Bürger und Politiker, dies sei zu risikoreich, vertraue aber Kreiskämmerer Karl-Heinz Ganseuer. Alle drei Kandidaten betonten, der Rhein sei für sie keine Grenze, sie würden sich auch für die Belange der Linksrheiner einsetzen. Alle CDU-Mitglieder im Kreis sind aufgerufen, ihren Landratskandidaten am 18. Januar 2014 in Lohmar zu wählen.

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