Kommentar zur Windkraft in Odendorf An geeigneter Stelle

Meinung | Swisttal-Odendorf · Nach langen juristischen Streitigkeiten durch mehrere gerichtliche Instanzen stehen jetzt die Zeichen auf Einigung: Die Gemeinde Swisttal und der Auricher Windradbetreiber Enercon haben sich über ihre Anwälte auf einen Vergleich geeinigt.

 Der gerichtlich verhängte Baustopp brachte das Projekt Windkraftanlage bei Odendorf über ein Jahr ins Stocken.

Der gerichtlich verhängte Baustopp brachte das Projekt Windkraftanlage bei Odendorf über ein Jahr ins Stocken.

Foto: Roland Kohls

Seit mehr als einem Jahr sind sie wie angewurzelt an Ort und Stelle zu finden und stehen dabei vor allem für eins: Stillstand. Die vier Windräder bei Odendorf dürfen nämlich nicht das tun, wozu sie da sind: emissionsfrei Strom zu produzieren. Der gerichtlich verhängte Baustopp brachte das Projekt über ein Jahr ins Stocken. Geholfen war mit diesem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster niemand – nicht der Gemeinde, nicht dem Investor.

Der jetzt geschlossenen Vergleich markiert einen historischen Moment. In Swisttal kann der erste Windpark im Rhein-Sieg-Kreis ans Netz geben. Verblüffend ist: Der Gegenwind zum Projekt unweit von Odendorf und Essig scheint sich gedreht zu haben. Viele Menschen sagen ganz unverhohlen: Wenn die Räder dort schon stehen, sollen sie auch Strom produzieren.

Ein Ärgernis bleibt zwar, dass durch den Bau der windabhängigen Energielieferanten für die Landwirte wertvolles Ackerland verloren geht. Davon abgesehen stehen die Räder an – zumindest was die Abstände zur Nachbarschaft angeht – geeigneter Stelle. Allerdings muss für jeden einzelnen Standort geprüft werden, ob sie in die Landschaft passen, um dem Eindruck der Verspargelung zu begegnen.

Ein Gewinn ist, dass beide Seiten vereinbarten, dass die Anlagen nicht noch weiter in den Himmel wachsen – etwa auf 150 Meter Höhe, was vielerorts üblich ist.

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