Sanierung der evangelischen Versöhnungskirche in Buschhoven 95 000 Euro für das Kleinod

SWISTTAL-BUSCHHOVEN · Die Sanierungsarbeiten an der evangelischen Versöhnungskirche in Buschhoven gehen in die nächste Runde. Das Deckengewölbe wurde bereits mit einer elastischen Holzkonstruktion abgestützt, nachdem im Jahre 2010 etwa zwei Quadratmeter Putz von der Decke gefallen waren.

Die Außenwände wurden 2014 ebenfalls mit einer Holzkonstruktion stabilisiert. Bisher betrugen die Gesamtkosten der Sanierung 281.000 Euro.

Nun erhielt Lothar Kirschbauer, Vorsitzender des Kirchbauvereins Buschhoven, weitere 95.000 Euro für die Sanierung des Kleinods. Von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) erhielt er einen Fördervertrag über 60.000 Euro. Weitere 35.000 Euro kamen von der Bezirksregierung Köln. Mit dem Geld soll eine Ringbefestigung finanziert werden, um Außenwände und Gewölbe der Kirche zu verbinden. Die Sanierungsarbeiten führt das Ingenieurbüro Dominik durch.

Trotz des Schadens ist die Kirche weiter benutzbar - nicht zuletzt dank der schnellen Reaktion seitens des Kirchbauvereins und der Kirchengemeinde Buschhoven. Untersuchungen des Ingenieurbüros haben als Ursache des Schadens von 2010 eine Verformung der Wände nach außen ergeben. Hätte der Verein nicht schnellstmöglich gehandelt, wäre die Kirche in sich zusammengebrochen.

Die Wände hätten das Gewicht des Gewölbes nicht mehr halten können. Eine Inspektion des Dachdeckers hatte bereits zu dem Zeitpunkt Mängel an den Verbindungspunkten des Dachstuhls festgestellt. Dies führte zu einer Absenkung des Gewölbes und somit zur Verformung der Wände. Die Ringkonstruktion soll Gewölbe und Wände so miteinander verbinden, dass eine weitere Biegung der Außenwände ausgeschlossen werden kann.

Während der Sanierungsarbeiten am Gewölbe kamen im Jahre 1980 wertvolle historische Malereien aus dem 19. Jahrhundert zum Vorschein. Diese wurden damals mit einer wieder abwaschbaren Farbe überstrichen. Die Kirche war vorher als Pfarrkirche Sankt Katharina in katholischen Händen und wurde erst im Jahre 1986 von der Evangelischen Kirchengemeinde als Versöhnungskirche übernommen. Daher wusste man bis dato nichts von den Malereien.

Ziel ist es nun, die historische Malerei und somit das historische Gewölbe zu erhalten. Ob es letztendlich gelingt, ist eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Mit der Erhaltung des Gewölbes beläuft sich die Gesamtsumme der Renovierung laut dem Ingenieurbüro auf etwa 1,8 Millionen Euro. Würde man das Gewölbe entfernen, lägen die Gesamtkosten bei etwa 1,2 Millionen Euro. In jedem Fall sind es Summen, die die Evangelische Gemeinde nicht alleine aufbringen kann.

"Der Wunsch der Gemeinde ist es, dass die Kirche so schnell wie möglich wieder in Ordnung kommt", sagt Axel Dominik, leitender Ingenieur der Sanierungsarbeiten. Die Kirche liegt im Herzen des Ortes. Viele, die in Buschhoven aufgewachsen sind, haben eine Verbindung zu ihr. Hochzeiten und Taufen beispielsweise finden regelmäßig in der Versöhnungskirche statt. Des Weiteren ist sie eine Station entlang des historischen Jakobswegs. Vorläuferbauten sind bis ins 12. Jahrhundert nachzuweisen.

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