Gewerbegebiet Odendorf 60 Prozent der Grundstücke sind inzwischen veräußert

SWISTTAL-ODENDORF · Im Cabrio durchs Gewerbegebiet Odendorf zu fahren, ist für Petra Kalkbrenner nicht bloß ein sommerliches Vergnügen. Was die Beigeordnete und Geschäftsführerin der Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH Swisttal (PEG) außerdem zufrieden lächeln lässt, ist die rege Bautätigkeit als sichtbares Zeichen der positiven Entwicklung des Gewerbegebietes.

 Gewerbepark Odendorf: Für die noch freien Flächen wirbt ein Banner am Rande des Felds.

Gewerbepark Odendorf: Für die noch freien Flächen wirbt ein Banner am Rande des Felds.

Foto: ROLAND KOHLS

"Wir sind sehr froh, dass das Gewerbegebiet seit etwa 2009 gut angenommen wird", sagt sie. Zuvor war etwa 15 Jahre lang die Vermarktung der rund elf Hektar Baulandfläche nur schleppend vorangekommen. Inzwischen gehe es zügig voran, rund 60 Prozent der Grundstücke seien veräußert, 24 Betriebe angesiedelt und vier weitere befänden sich in der Planungsphase.

Die Gründe für diese Entwicklung sieht Kalkbrenner in einer Mischung aus der allgemein positiven wirtschaftlichen Lage, der Entwicklung des angrenzenden Bahnhofsgebietes Odendorf sowie in der Position des Gewerbegebietes "zentral in der Mitte" der Region Euskirchen, Köln und Bonn. Für die Gemeinde Swisttal ist die Entwicklung des Gewerbegebietes von besonderer Bedeutung. "Damit werden Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. Das wiederum steigert die Attraktivität der Gemeinde als Wohnort und für den Zuzug", erläutert die Geschäftsführerin der Entwicklungsgesellschaft.

Die angesiedelten Betriebe repräsentierten einen "wunderbaren Branchenmix", findet Kalkbrenner. Die Bandbreite reiche von Handwerksbetrieben und kleinen bis mittleren Familienbetrieben bis zum weltweit operierenden Unternehmen für Fließbandtechnik. Es gibt zum Beispiel ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen, Stahlbau- und Gartenbaubetrieb, Staplerservice, Caterer, Kfz-An- und Verkauf, Fenster- und Türenbauer, Schreinerei und Möbeldesigner. Gleich "zwei Betriebe unter einem Dach" sind die Tischlerei Bayer und die Firma Kirschling Design, geführt von Vater und Sohn, mit insgesamt fünf Mitarbeitern.

Die Tischlerei leitet Tischlermeister Raimund Bayer, Chef von Kirschling Design ist Daniel Kirschling, Diplom-Designer und Tischler. Neben allgemeinen Tischlerarbeiten haben sie sich spezialisiert auf Entwurf und Fertigung von individuellen Möbelstücken. Seit 2007 sind sie im Gewerbegebiet Odendorf, an dem sie die "Wachstums- und Veränderungsmöglichkeiten" sowie die gute Anbindung auch mit der Bahn schätzen, sagen sie. Letzteres sei für den Auszubildenden ebenso wichtig wie für ältere Kunden, die nicht mehr selbst Auto fahren.

Auch "Exoten" finden sich im Odendorfer Gewerbegebiet, wie ein Anbieter für Karnevals- und Tanzsportbedarf und ein Garagenhof, in dem Kleinunternehmer sich einmieten können, um ihre Lager anzulegen. Im Durchschnitt hätten die Betriebe zwischen fünf und zehn Mitarbeitern, so Kalkbrenner. Viele seien keine Neuansiedlungen, sondern Verlegungen von Betrieben an einen neuen Standort mit Erweiterungsmöglichkeiten. Auch bereits im Gebiet ansässige Unternehmen erweiterten dort oder hielten sich die Option durch Flächenreservierung offen. Vielfach nutzten die Betriebe auch die Möglichkeit, eine Inhaberwohnung zu ergänzen.

Als nächstes steht die Ansiedlung eines Rossmann-Drogeriemarktes im Einzelhandelsbereich am Eingang des Gebietes zwischen Aldi und Getränkemarkt an. Die Baugenehmigung sei erteilt, so Kalkbrenner. Noch nicht konkretisieren wollte sie hingegen eine Äußerung von Bürgermeister Eckhard Maack, die PEG habe "einen ganz dicken Fisch an der Angel mit einem großen Betrieb und 70 bis 80 Arbeitsplätzen". Dazu solle es zu einem späteren Zeitpunkt Informationen geben. Unterdessen ist im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans die Erweiterung des Gewerbegebietes über eine Ringerschließung um weitere 6,89 Hektar oder 45 bis 55 Grundstücke vorgesehen.

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