Weniger Anmeldungen Rheinbacher Gesamtschule muss keine Kinder abweisen

Rheinbach · Die Kölner Bezirksregierung hat „letztmalig“ eine zusätzliche Klasse für die Gesamtschule in Rheinbach für das nächste Schuljahr genehmigt. Die geringeren Anmeldezahlen sorgen dafür, dass weniger Kinder abgewiesen werden müssen.

Unumstritten ist, dass es an der Gesamtschule Rheinbach für Unterricht und Kollegium zu wenig Räume gibt.

Unumstritten ist, dass es an der Gesamtschule Rheinbach für Unterricht und Kollegium zu wenig Räume gibt.

Foto: Matthias Kehrein

Diese Nachricht kam überraschend: Bis zum Ende der Ratssitzung am Montagabend sparte sich Bürgermeister Stefan Raetz die Neuigkeit auf, dass für das Schuljahr 2020/21 an der Rheinbacher Gesamtschule 153 Anmeldungen eingegangen sind. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren, als Eltern aus Rheinbach eine Bürgerinitiative gründeten, um auf die hohe Zahl von Ablehnungen während des Anmeldeverfahrens für das Schuljahr 2018/19 aufmerksam zu machen, waren 192 Anmeldungen an der Gesamtschule eingegangen. Die Folge: 50 Mädchen und Jungen sollten abgelehnt werden, davon 30 aus Rheinbach. Durch die Einrichtung einer zusätzlichen Klasse konnten von diesen 30 jungen Rheinbachern 25 doch noch nachrücken.

Auch für das kommende Schuljahr wird es eine, wie es im Fachjargon heißt, Mehrklasse geben. Die Bezirksregierung Köln als Schulaufsichtsbehörde hat einen entsprechenden, im Dezember vom Rheinbacher Schulausschuss auf den Weg gebrachten Antrag nunmehr genehmigt, berichtete Raetz. Laut Bezirksregierung soll es aber definitiv die „allerletzte Mehrklasse“ in der Rheinbacher Gesamtschule werden, hatte die Kölner Behörde der Glasstadt ins Hausaufgabenheft diktiert. Denn als die Gesamtschule vor mehr als fünf Jahren ihre Pforten öffnete, war sie als fünfzügige Schule genehmigt worden. Das heißt: Je Jahrgangsstufe gibt es maximal fünf Klassen. Weil es aber in den vergangenen Jahren stets ein Übermaß an Anmeldungen gegeben hat, hatte die Bezirksregierung die Sechszügigkeit als Ausnahme genehmigt, um die einzelnen Klassen nicht zu groß werden zu lassen.

Erneute Genehmigung der Sechszügigkeit sei „absolute Ausnahme“

Von den 153 Anmeldungen für das nächste Schuljahr stammen 18 aus Alfter, sieben aus Meckenheim, 21 aus Swisttal,103 aus Rheinbach, je eine aus Wachtberg und Bad Münstereifel sowie zwei aus weiter wegliegenden Kommunen. Da die Gemeinde Alfter – in Ermangelung einer eigenen Gesamtschule – bereits 2013 eine Kooperation mit der Stadt Rheinbach geschlossen hat, werden die 18 Mädchen und Jungen aus Alfter ebenso aufgenommen wie die 103 aus Rheinbach und 21 aus Swisttal.

Hintergrund: In der Nachbarkommune gibt es mit der Sekundarschule eine gesamtschulähnliche Schulform, die aber mit dem Abschluss der 10. Klasse endet. Summa summarum fangen nach derzeitigem Stand somit 142 Mädchen und Jungen, verteilt auf sechs Klassen, nach den Sommerferien als Fünftklässler an der Rheinbacher Gesamtschule an. Raetz verdeutlichte, dass die Bezirksregierung die erneute Genehmigung der Sechszügigkeit als „absolute Ausnahme“ bezeichnet habe. „Wenn es aber bei den Größenordnungen wie in diesem Jahr bleibt, kommen wir mit einer Fünfzügigkeit hin – wie wir es von Anfang an gewollt haben“, erklärte der Verwaltungschef. Vor allem aus Sicht der Rheinbacher Eltern sei die Entwicklung zu begrüßen, dass nunmehr keine Rheinbacher Kinder an der von der Stadt getragenen Schule abgewiesen werden müssten – oder ein Losverfahren darüber entscheide, wer angenommen werden kann und wer nicht.

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