Beobachtungsdienst in Rheinbach Wormersdorfer sind Einbrechern auf der Spur

RHEINBACH-WORMERSDORF · Sie wollen nicht tatenlos zusehen, sondern Einbrecher am liebsten auf frischer Tat ertappen. Die Häufung von Wohnungseinbrüchen in den vergangenen Wochen - vor allem im Rheinbacher Ortsteil Wormersdorf - zieht jetzt ungewöhnliche Konsequenzen nach sich.

 Zum Schutz vor Einbrechern haben sich Wormersdorfer Bewohner zusammengetan und achten auf verdächtige Personen.

Zum Schutz vor Einbrechern haben sich Wormersdorfer Bewohner zusammengetan und achten auf verdächtige Personen.

Foto: dpa

Eine Gruppe von Wormersdorfer Bürgern - derzeit 24 Frauen und Männer - geht nunmehr täglich auf Beobachtungsposten - zusammen mit ihren Hunden.

Als eine Art Bürgerwehr will Günter Zavelberg, Ortsvorsteher von Wormersdorf, diese Sicherheitsinitiative allerdings nicht sehen. Ziel sei es vielmehr, die Bewohner für alle Arten von Auffälligkeiten zu sensibilisieren, um möglichen Langfingern das Handwerk zu legen. Die Nachbarn sprechen sich so ab, dass "ganze Straßenzüge abgedeckt sind", wie Zavelberg erklärt. Klar sei, dass ein unmittelbares Eingreifen gegenüber Einbrechern allein Sache der Polizei sei, die dafür ausgebildet und ausgerüstet ist.

Aber die Beamten könnten maßgeblich unterstützt werden, wenn ihr Beobachtungen über verdächtige Gestalten oder Fahrzeuge umgehend und präzise gemeldet werden. Zusammen mit seinen Wormersdorfer CDU-Ratskollegen Axel Wilcke und Klaus Beer wandte sich Zavelberg an die Polizeiwache in Rheinbach sowie die Bonner Polizeidirektion.

Mit Erfolg: Derzeit sind bereits verstärkt Polizeikräfte, auch mit zusätzlichen Streifenwagen, im Einsatz, wie Polizeisprecherin Daniela Lindemann auf GA-Anfrage bestätigt. In den vergangenen Wochen sei es verstärkt zu Einbrüchen gekommen - "begünstigt durch die dunkle Jahreszeit". Wie oft sich Langfinger in jüngster Zeit im Rheinbacher Ortsteil zu schaffen machten, ließe sich noch nicht genau beziffern.

Damit alle Informationen über Einbrüche in der Region zusammenfließen, hat die Bonner Polizei jüngst ein eigenes Kommissariat gegründet. "Wir setzen auf Kontrollen", sagt Lindemann. Ob in Uniform oder in Zivil - die Beobachtung von Wohngebieten, aber auch etwa von Ausfallstraßen, gehöre zum täglich Brot der Beamten. Denn nicht selten gingen überregionale Täter an ihr verbrecherisches Werk.

Die Polizeisprecherin appelliert: "Wir wollen den Menschen die Scheu vor dem Notruf nehmen", sagt sie. Wer etwas Auffälliges sieht, wie Autos mit auswärtigen Kennzeichen oder beobachtende Personen, möge den Notruf 110 wählen. In den vergangenen Wochen habe mancher Hinweis zu Festnahmen geführt.

Für Zavelberg trägt die Sicherheitsinitiative bereits sichtbar Früchte: "Als ich am Montagmorgen gegen 8.30 Uhr meine Runde durch Wormersdorf machte, ist mir schon der erste Streifenwagen begegnet", berichtet er erfreut. qm

0 Eine Bürgerversammlung zur Sicherheitsinitiative ist in der ersten Märzwoche in Wormersdorf vorgesehen. Außerdem gibt die Polizei Ratschläge zum Verhalten gegen Langfinger und zur Prävention von Einbrüchen. Ein Termin steht noch nicht fest.

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