Qualifikationskursus startet Wie Sie Menschen mit Demenzerkrankungen am besten begleiten

RHEINBACH · Wenn Birgit Knels zu Besuch kommt, erwachen die Lebensgeister ihres 76-jährigen Schützlings: Spaziergänge, Tanzen, Cafébesuche - "meine Lauffrau ist da", freut sich der Meckenheimer auf Unternehmungen. Ihren Namen kann er sich zwar auch nach zwei Jahren nicht merken, "aber das Herz ist nicht dement", wie Birgit Knels weiß.

 Ehrenamtliche verbringen Zeit mit dementen Menschen und entlasten so auch die Angehörigen.

Ehrenamtliche verbringen Zeit mit dementen Menschen und entlasten so auch die Angehörigen.

Foto: dpa

Die 54-Jährige ist Demenzbegleiterin und verbringt regelmäßig Zeit mit dem 76-Jährigen. Mit angemessenen Kommunikationsstrategien schlägt sie eine Brücke zum Demenzkranken und entlastet seine pflegenden Angehörigen. Diese Strategien verdankt sie der Ausbildung zur Demenzbegleiterin, die das Sozialpsychiatrische Zentrum in Meckenheim in Kooperation mit dem Caritasverband und dem Katholischem Familienbildungswerk ab dem 28. Februar wieder anbietet.

Während der insgesamt 49 Unterrichtsstunden vermitteln Referenten den Teilnehmern Wissen zum Krankheitsbild, Einblick in die Situation pflegender Angehöriger, Erste Hilfe für Senioren, Leitlinien im Umgang mit Demenzkranken sowie Strategien zur Gesprächsführung und nonverbalen Kommunikation. Auch eine Praxisphase in der Tagespflege oder im Seniorenheim gehört zur Ausbildung.

"Beim Demenzbegleiter handelt es sich um ein Ehrenamt mit großer Verantwortung, das Verbindlichkeit, Achtsamkeit gegenüber den Signalen des Demenzkranken und eine wertschätzende Grundhaltung erfordert. Denn auch der Kranke will und hat Lebensqualität und ein Grundbedürfnis danach, sich sicher und gesehen zu fühlen", betont Sabine Graaf, Leiterin des Sozialpsychiatrischen Zentrums für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis vom Katholischen Verein für soziale Dienste.

"Und viele Menschen möchten sich neben der Erwerbstätigkeit oder nach der Familienphase persönlich weiterentwickeln und ehrenamtlich engagieren", ergänzt Anne Schmidt-Keusgen, Leiterin des Katholischen Familienbildungswerks.

Bereits zum dritten Mal vereint der Ausbildungskursus zum Demenzbegleiter diese Bedürfnisse und führt zum anerkannten Zertifikat, so dass Demenzbegleiter 7,50 Euro pro Stunde bei der Pflegekasse geltend machen können.

Der Kursus beginnt am Freitag, 28. Februar, um 18 Uhr mit einer Einführungsveranstaltung im Katholischen Familienbildungswerk und dauert bis Juni. Die Kosten für den Kursus betragen 50 Euro für Ehrenamtliche und 150 Euro für Institutionen.

Info: Infos und Anmeldungen unter 02225/922020 oder per E-Mail an info@fbw-meckenheim.de.

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