Ehemaligentreffen Rheinbacher Schüler Wehmut auf dem Schulhof

Rheinbach · Seitdem „das Pallotti“ zum Ende des vergangenen Schuljahres endgültig seine Pforten geschlossen und die verbliebenen Schüler und einige Lehrer im Sankt-Joseph-Gymnasium ihre schulische Heimat gefunden haben, fand das erste gemeinsame Ehemaligentreffen beider Schulen statt.

 Beim Ehemaligentreffen im Innenhof des Pallotti-Kollegs spielte die Big Band unter der Leitung von Andreas Wiedemann.

Beim Ehemaligentreffen im Innenhof des Pallotti-Kollegs spielte die Big Band unter der Leitung von Andreas Wiedemann.

Foto: Axel Vogel

Es war eine sonderbare Stimmung beim Treffen der ehemaligen Schüler im Innenhof des Vinzenz-Palloti-Kollegs (VPK) in Rheinbach. Denn seitdem „das Pallotti“ zum Ende des vergangenen Schuljahres endgültig seine Pforten geschlossen und die verbliebenen Schüler und einige Lehrer im Sankt-Joseph-Gymnasium ihre schulische Heimat gefunden haben, fand das erste gemeinsame Ehemaligentreffen beider Schulen statt.

Dass die Veranstaltung dabei am zweiten Samstag im September auf dem Gelände des Kollegs über die Bühne ging, hatte auch eine symbolische Bedeutung: „Die Pallotti-schüler haben sich auch früher immer an diesem Samstag im September getroffen. Uns war es wichtig, dass das Pallotti für die ehemaligen Schüler weiter eine Heimat ist. Außerdem wollen wir damit das Zusammenwachsen beider Schulen fördern“, erklärte Jutta Gröschl, die als Schulpflegschaftsvorsitzende des Sankt-Joseph-Gymnasiums gemeinsam mit ihrem Stellvertreter, Michael Tantius-Rehling, und Yvonne Waschko, bis zum Sommer 2016 Schulpflegschaftsvorsitzende des VPK, das Ehemaligentreffen seit April vorbereitet hat.

Rund 200 Pallottiner und ehemalige Schülerinnen des Sankt-Joseph-Gymnasiums aus ganz Deutschland sowie zahlreiche Lehrer beider Schulen waren am Samstagabend dabei. „Weißt Du noch?“ – Überall waren solche Erinnerungsfetzen zu hören. Wie zum Beispiel bei Philipp Pomp und Maximilian Poretschkin, beide Abitur 2006, die die Frikadellen von Pater Ludwig toll fanden. Wo er sie briet, darüber gehen die Meinungen auseinander. „Der Pater stellte Skulpturen aus Ton her. In seinem Tonkeller hatte er wohl eine kleine Kochplatte, auf der er das Fleisch briet, was im ganzen Gebäude zu riechen war. Irgendwann hatte ein Schüler den Pater im Keller eingesperrt“, erzählt Pomp schmunzelnd.

Er und sein Klassenkamerad sind bis heute überzeugte Pallottiner. „Wir haben in der Schule eine große Freiheit genossen. Es wurde über jedes Thema gesprochen, auch wenn es nicht im Lehrplan stand. Das hat bei vielen Schülern zu einem vielfältigen Denkprozess geführt“, führte Pomp aus.

Sowohl bei ihm, als auch bei manchem VPK-Lehrer kam dennoch ein wenig Wehmut auf. Wie bei Andreas Wiedemann, der mit seinem Blasorchester Sankt-Joseph-Gymnasium, der früheren Pallottiband, mit schmissiger Discomusik, Potpourris der Filmmusik oder Swingarrangements samt Werken von Louis Armstrong die Gäste musikalisch hervorragend unterhielt. „Ich bin froh, dass ich als ehemaliger VPK-Lehrer am Sankt-Joseph unterrichte, weil ich so das Orchester weiterführen kann. Mit dem Ehemaligentreffen auf dem hiesigen Schulgelände kommt schon Traurigkeit hoch. Denn man kann mit dem Ende des Kollegs nicht so richtig abschließen“, fand der Lehrer für Musik und Erdkunde.

In Anspruch nahmen die ehemaligen Schüler die angebotenen Führungen durch beide Schulen und des VPK-Planetariums. Auch Michael Bornemann, seit August Schulleiter des Sankt-Joseph-Gymnasiums, empfand das Ehemaligentreffen beider Schulen als etwas Besonderes.

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