"TextProbe": Hobbyautoren stellen ihre Werke vor Vom Krimi bis zur Gutenacht-Geschichte

RHEINBACH · Die jüngste Teilnehmerin an der Literaturbühne "TextProbe" verlas den aktuellsten Text. Paula Rosenthal zog einen geplanten Beitrag zurück und beschäftigte sich stattdessen unter dem Titel "130" mit den Terroranschlägen von Paris am 13. November, bei denen 130 Menschen starben.

 "Es kann der Wille keines Gottes sein": Die 16-jährige Paula Rosenthal liest einen Text, den sie unter dem Eindruck der Attentate am 13. November verfasst hat.

"Es kann der Wille keines Gottes sein": Die 16-jährige Paula Rosenthal liest einen Text, den sie unter dem Eindruck der Attentate am 13. November verfasst hat.

Foto: Roland Kohls

Fazit der 16-jährigen Schülerin: "Es kann der Wille keines Gottes sein, dass in seinem Namen Menschen umgebracht werden."

Moderator Gerd Engel stellte einen Bezug zum Zweiten Weltkrieg her und fragte ältere Besucher der Veranstaltung in der Buchhandlung Kayser nach Konsequenzen. "Nicht aufgeben, füreinander da sein, Gottvertrauen und vor allem Toleranz", lautete eine Antwort.

Cornelia Krengel bewältigt schreibend den Tod ihres Mannes. Sie schilderte eine Zugreise nach Dresden. Aus mitgehörten Gesprächen folgert sie im Text: "Das Schicksal zimmert und zertrümmert unser Glück." Unter den insgesamt zwölf Textproben waren auch lockere, humorvolle, leichte und hintersinnige.

Sigrun Thomsen zitierte Schüttelreime ihres verstorbenen Vaters: Wer sich beim Essen nicht benehmen kann, "wird rechtens aus dem Schmaus gerissen und als ein Rüpel rausgeschmissen", riet der. "Papa, erzähl doch noch mal", bitten die mittlerweile erwachsenen Töchter den Mediziner Uwe Buchstab, wie er berichtete.

Er hat aus Gutenacht-Geschichten ein Buch mit dem Titel "Der Bote der heiligen Nacht" verfasst. Darin erleben zwei verirrte Kinder detailreich geschildert Fantastisches in einem Schloss. Poetry-Slam-erfahren präsentierte Wilko (Karl-Wilhelm Wilke) aus Bonn-Dransdorf Gereimtes über das Schicksal einer Made im Schnabel einer "fucking Amsel".

An der Redewendung "Passen Sie auf", die selten passt, arbeitete sich Hasso Rieck aus Altendorf ab. Einen pointenreichen Kurzkrimi präsentierte die Rheinbacherin Johanna Nolte, die in Bonn Germanistik studiert. Darin vergiftet eine schrullige Auftragskillerin die Falsche. Der Mord kann jedoch dem eigentlichen Ziel des Anschlags, einem prügelnden Mann, in die Schuhe geschoben werden.

Er landet dafür lebenslang hinter Gittern. Beobachtungen aus dem ehelichen Geschlechterkampf steuerte Günter Detro unter dem Titel "Die Frau im Manne" bei. Zum Abschluss trug Christiane Bröckelmann, am E-Piano begleitet von Dirk Plücker aus Rheinbach, Weihnachtslieder vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort