Kommentar zu den Plänen für das Pallotti-Areal Vision mit Fragezeichen

Meinung | RHEINBACH · Ob die Pläne für das Rheinbacher Pallotti-Areal tatsächlich ein großer Wurf sind, kann noch nicht eindeutig beantwortet werden. Diverse verkehrliche Auswirkungen werfen noch Fragen auf.

Keine Frage: Was die Städteplaner und Architekten des siegreichen Büros Astoc Architects and Planners aus Köln ersonnen haben, ist ein Vorzeigeprojekt, das konzeptionell weit über die Grenzen der Glasstadt hinweg städtebaulich für Furore sorgen wird. Die Idee, Neubaugebiete so gut wie ohne Straßen zu entwickeln, ist zwar nicht neu, als Konzept für das innerstädtische Pallotti-Areal ist sie aber eine tragfähige Lösung inmitten einer nicht einfachen Gemengelage.

Denn: Das frühere Pallotti-Gelände liegt zwar gleichsam maximal zentral im Zentrum der Glasstadt – diese glückliche Fügung bedeutet aber gewiss nicht, dass sich die rund 600 Menschen, die dort leben werden, die gute Fußläufigkeit derart zunutze machen können, um gänzlich auf das Auto zu verzichten. Wie die künftigen Bewohner des Pallotti-Geländes sollten wir uns alle die Frage stellen, ob jede einzelne Fahrt, die wir mit dem Auto unternehmen, sinnvoll ist oder ob sie sich sinnvollerweise mit dem Fahrrad, dem Zug, dem Bus, einem Gemeinschaftsauto (Carsharing) oder per pedes erledigen lässt.

Ein großes Fragezeichen bei den visionären Plänen steht noch hinter der Frage, wie die Schützenstraße den zusätzlichen Verkehr vertragen wird – und insbesondere der Knotenpunkt von Schützenstraße und der ohnehin dauerhaft staugeplagten Koblenzer Straße? Ebenso muss im weiteren Bebauungsplanverfahren noch die Frage geklärt werden, welche verkehrlichen Auswirkungen der neue Kindergarten haben wird, der gleich neben dem Jugendmedizinischen Zentrum an der Pallottistraße entstehen soll. Dann erst kann die Frage beantwortet werden, ob die Pallottipläne tatsächlich ein großer Wurf sind.

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