Bürgermeisterwahl in Rheinbach Vier Parteien stellen gemeinsamen Kandidaten auf

Rheinbach · In Rheinbach stellen SPD, FDP, Grüne und UWG ihren gemeinsamen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 13. September vor: Ludger Banken. In Everswinkel war er bereits Chef im Rathaus.

 Ludger Banken bewirbt sich als gemeinsamer Kandidat von vier Parteien um das Amt des Bürgermeisters in Rheinbach.

Ludger Banken bewirbt sich als gemeinsamer Kandidat von vier Parteien um das Amt des Bürgermeisters in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel/MEIKE BOESCHEMEYER

In den Annalen der Rheinbacher Kommunalpolitik wird das Jahr 2020 einen ganz besonderen Platz erhalten: Zum ersten Mal stellen SPD, UWG, Bündnis ’90/Die Grünen und FDP in einem Bürgermeister-Bündnis mit Ludger Banken einen gemeinsamen Kandidaten für die Wahl am 13. September.

Der 1965 geborene Kandidat ist ausgebildeter Verwaltungsfachmann und kann auf 16 Jahre als parteiloser Bürgermeister der Münsterländer Gemeinde Everswinkel mit rund 10 000 Einwohnern zurückblicken. Der Diplom-Volkswirt hatte im berufsbegleitenden Studium an der Verwaltungsakademie Hagen zusätzlich das Kommunal-Diplom erworben. Er war unter anderem Sachbearbeiter im Sozialamt der Stadt Münster, in der Gemeinde Everswinkel stellvertretender Amtsleiter der Kämmerei sowie des Haupt- und Personalamtes sowie Amtsleiter für Ordnungs- und Sozialwesen, Schulwesen und Kulturpflege.

2015 zunächst ins „Pensionärsdasein“ eingetreten

Nach drei Wahlperioden als parteiloser Bürgermeister in Everswinkel habe er 2015 nicht ein viertes Mal antreten wollen. „Ich wollte das Amt nur so lange führen, wie es Spaß macht, und zu einem Zeitpunkt aufhören, wo das der ein oder andere dann doch schade findet“, sagte der 54-Jährige. So sei er 2015 zunächst ins „Pensionärsdasein“ eingetreten.

Nach dem Scheitern seiner langjährigen Ehe, aus der er zwei erwachsene Kinder hat, kam er „der Liebe wegen“ nach Rheinbach. „Ich habe mich damals entschieden, einen richtigen Schnitt zu machen und Everswinkel zu verlassen“, so Banken. Seit 2017 lebt er in Rheinbach mit seiner neuen Partnerin und deren beiden Söhnen, die noch Schüler sind. „Nach dieser kurzen Zeit bezeichne ich Rheinbach als meine neue Heimat, wegen meiner wunderbaren Patchwork-Familie, der Menschen in Rheinbach und der vielen Freizeitmöglichkeiten“, sagte Banken.

Als er jedoch zuletzt bis Januar 2020 noch Interims-Geschäftsführer der Gemeindewerke Everswinkel GmbH, eines Versorgungsunternehmens in den Bereichen Wasser, Gas, Strom und Betreiber eines Bades, gewesen sei, habe er festgestellt, dass er „immer noch gerne gestalte“ und bewerbe sich daher als überparteilicher Kandidat um das Amt des Bürgermeisters in seiner neuen Heimatstadt.

Als gutes Signal für Rheinbach bezeichnete die SPD-Fraktionsvorsitzende Martina Koch das „Bürgermeister-Bündnis“ der vier Parteien. Es sei darum gegangen, gemeinsam einen Kandidaten zu finden, der „für die Beteiligung und die konstruktive Zusammenarbeit aller Parteien stehen“ und gemeinsam mit allen Parteien die besten Lösungen für Rheinbach erarbeiten sollte, was in den letzten Jahren zu oft gefehlt habe. Banken sei „genau der richtige Mann“ für die Bewältigung der enormen Herausforderungen, vor denen Rheinbach stehe, so Jörg Meyer für die UWG, von der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie über Bewältigung der Verkehrsprobleme bis zur Schaffung von Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten sowie neuer Gewerbegebiete für zukunftsorientierte Betriebe mit neuen Arbeitsplätzen.

Rheinbach brauche einen Bürgermeister, der Entscheidungen „unabhängig von Parteitaktik fällt und mit guten Ideen Rheinbach in Zeiten des Klimawandels und der Corona-Krise zukunftsfähig und sozial gerecht gestaltet, zukunftsfähige Ansätze dabei stärker einbezieht und schneller umsetzt“, sagte Heribert Schiebener für die Grünen. Insbesondere die aktuellen krisenhaften Zeiten und die Zeiten danach verlangten nach einem in Verwaltung und Politik erfahrenen Kommunalpolitiker, so Karsten Logemann (FDP).

Die Aufstellung findet statt bei den aufeinander folgenden Wahlversammlungen der vier Parteien am Samstag, 6. Juni, in der Stadthalle. Die Wahlergebnisse werden um 16.30 Uhr mit entsprechenden Statements der Parteien bekannt gegeben.

Nähere Informationen gibt es auf www.ludger-banken.de.

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