Rheinbacher Pilgerweiher sollen bleiben Verwaltung will ein Konzept für eine bessere Gewässerqualität erarbeiten lassen

RHEINBACH · Eine EU-Richtlinie sorgt derzeit für Unmut in Rheinbach. Die sogenannte europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) könnte die Pilgerweiher im Stadtwald beeinträchtigen. Denn gemäß der WRRL-Vorgaben könnte es sein, dass die Teiche zumindest teilweise zurückgebaut werden müssten, da sie verlanden und dementsprechend nicht "durchgängig" sind. Eben diese Durchgängigkeit, die zum Beispiel ein Wandern der Fische zulässt, ist eine Direktive der Richtlinien.

 Die Weiher im Stadtwald sollen bestehen bleiben.

Die Weiher im Stadtwald sollen bestehen bleiben.

Foto: Wolfgang Henry

Grundsätzliches Ziel der WRRL ist es, alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Geplant ist in Rheinbach derzeit, den Eulenbach dementsprechend aufzuwerten, dass sich Tiere dort ansiedeln und in dem Bach mehr Artenvielfalt vorhanden ist. Dazu sollen Hindernisse wie Verrohrung und Totholz zurückgebaut beziehungsweise beseitigt werden. Die Hindernisse sind unter anderem der Grund, dass Fische in dem Gewässer nicht wandern können. Da der Eulenbach die Weiher mit Wasser versorgt, wären diese von dem Projekt indirekt betroffen. Die Gewässer befinden sich in einem optisch und ökologisch schlechten Zustand, da der Frischwasserzufluss nicht regelmäßig ist. Eine Aufwertung des Eulenbachs würde auch gleichzeitig die Wasserqualität in den Weihern verbessern.

Die Verwaltung möchte nun ein Konzept erarbeiten lassen, um die Pilgerweiher zu erhalten und den Eulenbach aufzuwerten. Ein solches Konzept könnte die Lohmarer Firma "Die Gewässer-Experten!" erstellen. Firmeninhaber Ingo Nienhaus hatte im Ausschuss für Stadtentwicklung die Probleme des Bachs aufgezeigt. Welche Maßnahmen genau in dem Bereich umgesetzt werden müssten, um die Gewässerqualität zu verbessern und gleichzeitig auch die Weiher zu erhalten, konnte Nienhaus noch nicht konkret benennen. Es ging aber auch zunächst darum, überhaupt zu beschließen, dass ein Konzept erstellt werden soll. Bei einer Enthaltung stimmten die Ausschussmitglieder dafür. Die Kosten in Höhe von rund 23.000 Euro würden nach Aussagen der Verwaltung zu 80 Prozent von Fördergeldern des Landes finanziert.

"Wir wissen schon eine ganze Weile, dass bei den Weihern etwas getan werden muss", sagte Ute Krupp (SPD). Hans-Peter Höfel (CDU) betonte die Akzeptanz für die Weiher bei der Rheinbacher Bevölkerung, weshalb sie auf jeden Fall bleiben müssten. "Zudem ist es sinnvoll, den Eifelverein in die Planungen mit einzubeziehen", gab Birgit Formanski (SPD) zu Bedenken.

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