Feuerwehr in Hilberath und Ersdorf Üben für den Ernstfall

RHEINBACH/MECKENHEIM · Spiel und Spaß, aber auch Übungen für den Feuerwehreinsatz im Ernstfall standen bei dem Jugendfeuerwehrtag der Löschgruppe Hilberath in Rheinbach im Mittelpunkt. Das 35-jährige Bestehen war Anlass für die Feier. Beim Tag der offenen Tür der Löschgruppe Altendorf-Ersdorf in Meckenheim sollten gleichzeitig auch Jugendliche und Erwachsene für die Feuerwehrarbeit gewonnen werden.

 Die kleinen Nachwuchs-Feuerwehrleute in Ersdorf freuen sich über Löschwasser aus dem Schlauch.

Die kleinen Nachwuchs-Feuerwehrleute in Ersdorf freuen sich über Löschwasser aus dem Schlauch.

Foto: Roland Kohls

Am Ortsrand in Hilberath machte sich eine Gruppe Jungfeuerwehrleute mit orangefarbenen Helmen und blauen Overalls an einem aufgebockten Auto und Feuerwehrschläuchen zu schaffen. Ihre Aufgabe aus dem Bereich Spaß und Spiel war es, die Radschrauben zu lösen, sie durch einen Feuerwehrschlauch zu drücken und anschließend wieder festzuschrauben. Jugendwartin Annika Kutsch stoppte die Zeit.

Ein paar Meter weiter tuckerte der Motor einer Pumpe. Eifrige junge Blauröcke sammelten dort zusammengerollte Schläuche auf, rannten zu einer Kupplung, verbanden die Schläuche und schraubten eine Spritze an. Eine andere Übung aus dem realen Feuerwehrdienst bestand darin, mit dem Wasserstrahl eine Klappe zu treffen. Hier ging es um Zeit und Punkte.

Löschgruppenführer David Walecke und sein Stellvertreter Frank Kutsch erläuterten, dass es bei den Zehn- bis 17-Jährigen vor allem um die Heranführung an den Feuerwehrdienst gehe. Seit ihrer Gründung habe die Jugendabteilung in Hilberath und Todenfeld keine Nachwuchssorgen. Derzeit besteht die Gruppe aus acht männlichen und zwei weiblichen Mitgliedern. Das Geschlechterverhältnis war laut Kutsch auch schon einmal umgekehrt.

Bereits seit 1997 nimmt die Jugendfeuerwehr Hilberath/Todenfeld Mädchen auf. "In der Kernstadt sind wir die einzigen, die eine so starke Frauenpower haben", so Kutsch. Die Löschgruppe, die zu 90 Prozent aus der Jugendarbeit hervorging, besteht aus acht Frauen und 24 Männern. Bei Einsätzen werde auf die unterschiedliche Belastbarkeit von Frauen und Männern geachtet. Auch die Fähigkeiten des Einzelnen spielten eine Rolle. Interessierte ab 18 Jahren können direkt in den Feuerwehrdienst einsteigen, Seiteneinsteiger ab 50 sind ebenfalls willkommen.

Bei der Meckenheimer Löschgruppe Altendorf-Ersdorf brennt es dagegen im Puppenhaus. Rasch zieht der Rauch durch das Treppenhaus in die oberen Stockwerke, wo nach nur wenigen Sekunden der Rauchmelder mit einem durchdringendem Warnsignal anschlägt. Ein Miniatur-Überdrucklüfter demonstriert, wie die Feuerwehr in solchen Fällen vorgeht und mithilfe eines Ventilators saubere Luft ins Haus weht. Dadurch wird der Rauch in der Regel vertrieben.

Das Demohaus war nur eine der Attraktionen beim Tag der offenen Tür der Löschgruppe Altendorf-Ersdorf. Ein echter Überdrucklüfter befindet sich an Bord des Löschgruppenfahrzeugs HLF 20, das mit weiteren zahlreichen technischen Features aufwartet. Vor der Tür des Gerätehauses konnten Interessierte sein Innenleben bewundern. Auf dem Schulhof nebenan stand zudem das Löschgruppenfahrzeug LF10 bereit, aus dessen Tank Wasser für Spiele der kleinen Besucher genutzt werden konnte.

Mit einer Schauübung stellten die aktiven Mitglieder, mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, unter der Leitung des stellvertretenden Löschgruppenführers Manfred Schäfer ihr Können unter Beweis - zur Sicherheit der Zuschauer ohne Feuer. Sie demonstrierten das Vorgehen bei einem "Flashover", einer schlagartigen Durchzündung brennbarer Gase durch das Öffnen einer Tür. Diesem könne man entgegenwirken, indem man mehrmals schnell hintereinander die Türe öffne, Wasser zum Abkühlen der Brandgase in den Raum spritze und die Türe wieder schließe.

Wie Löschgruppenführer Hans-Peter Heinrichs sagte, verband man den Tag der Offenen Tür damit, Jugendliche und Erwachsene für die Feuerwehr zu gewinnen. Die Löschgruppe Altendorf-Ersdorf ist eine von vier Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Meckenheim. Zur Löschgruppe gehören 20 aktive Feuerwehrleute, elf Jugendfeuerwehrleute, darunter als Jüngster der zehn Jahre alte David Schäfer, und zwölf Kameraden der Ehrenabteilung, darunter als Ältester der langjährige Löschgruppenführer Johannes Vith (82).

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