Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Türsensoren sollen Sprengstoff erkennen können

Rheinbach · Am Tag der Forschung stellte die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg diverse Projekte und Anwendungsbeispiele vor. Verschiedene Labore, Messgeräte und ein Velomobil bekamen die Besucher des vierten Tags der Forschung am Campus in Rheinbach zu sehen.

 Maximilian Wetteroth arbeitet an der Hochschule an nachhaltigen Materialien. In diesem Gerät werden Betonproben analysiert.

Maximilian Wetteroth arbeitet an der Hochschule an nachhaltigen Materialien. In diesem Gerät werden Betonproben analysiert.

Foto: Axel Vogel

Labore, Messgeräte und ein Velomobil bekamen die Besucher des vierten Tags der Forschung am Campus in Rheinbach zu sehen. Manche der Projekte aus den zehn Forschungsinstituten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg muteten auf den ersten Blick abstrus an. Genauer hingesehen, präsentierten sich aber äußerst nützliche Ansätze und Forschungsergebnisse. Zeigen, zur Forschung ermutigen, vernetzen und engagiert die Herausforderungen der Dimensionen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, soziale und zivile Sicherheit annehmen seien Zweck der Forschung und der Präsentationen, sagte Hochschulpräsident Hartmut Ihne zur Begrüßung.

Ressourcenschonende Einsparungen im Materialaufwand verspricht beispielsweise der Ansatz, Kunststoffhohlkörper genau auf Materialreaktionen bei äußeren Einflüssen zu untersuchen. „Die Verarbeitung solcher Kunststoffkörper erfolgt bei rund 200 Grad Celsius“, erklärte Projektleiter Olaf Bruch. Wenn man die Reaktionen des eingesetzten Stoffs kenne, sei es in vielen Fällen möglich, den Materialeinsatz um zehn bis 15 Prozent zu verringern. Man spare nicht nur Kosten, sondern schone auch die Umwelt.

Funktionale Genanalytik und revolutionäre Türsensoren

Um die Gesundheit ging es bei der funktionalen Genanalytik. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen genetischer Veränderungen oder Besonderheiten. Gesundheit und gleichzeitig effiziente Mobilität kombiniert das Projekt von Professor Alexander Asteroth. Doktorand Alexander Hagg erklärte das Fahrzeug auf der Basis eines Go-one-Velomobils, das ohne fossile Brennstoffe auskommt. In dem vollverkleideten, mit Hilfsmotor versehenen Fahrrad liegt der Fahrer bequem in einer Art dreirädrigem Minizeppelin und treibt das Fahrzeug mit Muskelkraft dank ausgeklügelter aerodynamischer Eigenschaften zügig voran. Messungen nehmen Veränderungen des Herzrhythmus wahr, bevor der Fahrer selbst Erschöpfung bemerkt. Automatisch schaltet sich der Motor dazu, um das Training effizient zu gestalten oder den Fahrer einfach ohne Überforderung von A nach B zu bringen.

Im Labor forschte man an der Hochschule an Sprengstoffpartikel erkennenden Türsensoren, die sich bereits in der Testphase im öffentlichen Raum befinden. Ein sich beim Einfluss bestimmter Gase färbendes Gewebe entwickelt derzeit Doktorand Lukas Pschyklenk per Elektrospinning. Feinste Fasern könnten in Zukunft in Gaswarnsystemen in Haushalt, Freizeit oder im industriellen Bereich eingesetzt werden.

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