Zum Lachen in die Scheune gehen Theaterfreunde Dreigestirn begeistern in Wormersdorf

Rheinbach-Wormersdorf · Die Theaterfreunde Dreigestirn versprachen zur Premiere in Wormersdorf „Eine unvergessliche Nacht“. Und das Ensemble hielt in der ausverkauften Theaterscheune Wort.

 In allenfalls zwielichtiges Licht ist die Bühne getaucht, wenn die Theaterfreunde Dreigestirn „Eine unvergessliche Nacht“ versprechen. FOTO: VOGEL

In allenfalls zwielichtiges Licht ist die Bühne getaucht, wenn die Theaterfreunde Dreigestirn „Eine unvergessliche Nacht“ versprechen. FOTO: VOGEL

Foto: Axel Vogel

Was für ein Theater: Da bereitet Max Meier gerade einen Liebestrank für Isabella vor, als plötzlich Tante Herta vor der Tür steht, fest entschlossen, bei ihrem Neffen einzuziehen. Im Schlepptau hat sie Taxifahrer Bruno, den die alte Jungfer eigentlich um die Zeche prellen will, aber plötzlich voller Wollust umgarnt. Wie Max herausfindet, hat sie von seinem Elixier getrunken, doch ehe er sich um die liebestolle Verwandtschaft kümmern kann, schlägt auf einmal seine Ex-Freundin bei ihm auf, gefolgt von Kumpel Gerd und Onkel Paul. Damit ist das Chaos für Max perfekt und die Handlung des Stücks „Eine unvergessliche Nacht“ von Walter G. Pfaus umrissen.

Aufgeführt haben diese Komödie am Wochenende die Theaterfreunde Dreigestirn aus Rheinbach. In Willis Theaterscheune in Wormersdorf brachten die Laienschauspieler das Publikum nach sechs Monate langen Proben mit einer turbulenten Inszenierung in drei Akten zum Lachen und rechtfertigten den immensen Ticketansturm, für den sie im Vorfeld gesorgt hatten. Schon vor der Premiere am Freitagabend waren alle Aufführungen von „Eine unvergessliche Nacht“ ausverkauft.

Ihr erstes Stück haben die Theaterfreunde Dreigestirn 2009 aufgeführt. Seitdem bringen sie jedes Jahr eine neue Komödie auf die Bühne, mit wachsender Beliebtheit. Sogar aus dem Saarland kämen mittlerweile Zuschauer, berichtet Regisseur Harald Lohmer und freut sich über funktionierenden „Mundfunk“, wie er es nennt. Der künstlerische Leiter des Hobbyensembles weiß, was das Publikum an den Auftritten schätzt. Lohmer: „Wir sind ein kleines Zimmertheater, bei dem das Publikum, meist rund 100 Personen, ganz nah am Geschehen ist und auch mit einbezogen wird.“ Darüber hinaus sei in Wormersdorf gute Laune garantiert. „Es passiert genug in der Welt, da sollen die Leute hier einfach ein paar Stunden Spaß haben“, meint Lohmer.

Damit aus diesem Vorsatz kein leeres Versprechen wird, ziehen Lohmer und sein Ensemble auf der Bühne alle Register. So steht der Regisseur in „Eine unvergessliche Nacht“ selbst als Taxifahrer Bruno auf der Bühne – mitunter in knallroten Boxershorts. Günter Grohs alias Gerd Fischer kann das Publikum schon mit einer aberwitzigen Perücke zum Lachen bringen, während Maria Grohs sich in ihrer Rolle als Nina Wendler darauf spezialisiert hat, ihre männlichen Kollegen auf äußerst unterhaltsame Weise in Zeitlupe zu vermöbeln. Und selbst wenn im Scheinwerferlicht etwas nicht nach Plan läuft – wie am Freitagabend, als Requisiten zu Bruch gingen – können die Theaterfreunde Dreigestirn mit Improvisationstalent punkten.

Ist der Vorhang in Willis Theaterscheune nach rund zwei Stunden nach langem Beifall gefallen, kann das Publikum bei herzhaften Snacks zur „Spätvorstellung“ bleiben, mit den Schauspielern plauschen und einen Blick hinter die Kulissen werfen.

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