SPD-Kreistagsfraktion bezieht neues Beratungsbüro "Synergien" für Sozialbedürftige

RHEINBACH · Noch sind es nur knapp zwölf Grad Celsius in dem frisch hergerichteten, etwa zehn Quadratmeter großen Dachgeschossraum des Sozialzentrums an der Keramikerstraße 11 in Rheinbach.

 Vor der neuen Beratungsstelle: (v.l.) Heinrich Moll, Werner Gerhards und Martin Fröhlich vom Georgsring e.V., sowie Birgit Formanski, Folke große Deters, Donate Quadflieg und Joachim Steig von der SPD.

Vor der neuen Beratungsstelle: (v.l.) Heinrich Moll, Werner Gerhards und Martin Fröhlich vom Georgsring e.V., sowie Birgit Formanski, Folke große Deters, Donate Quadflieg und Joachim Steig von der SPD.

Foto: Rohde

Fünf Packungen Schokopralinen liegen auf einem kleinen Tisch in dem sonst noch unmöblierten Raum, um den eine Delegation des SPD-Ortsvereins Rheinbach sowie drei Repräsentanten des Rheinbacher Georgsrings zusammenstehen. Anlass ist die Schlüsselübergabe durch den "Verein zur Förderung der Georgspfadfinderschaft" an das Sozial- und Behördenberatungsteam der SPD, dem der unscheinbare Büroraum künftig als Beratungsstelle dienen soll.

Ziel dieser Beratungsstelle soll sein, Menschen bei Fragen zu Abgabebescheiden, Schadensersatzforderungen, Vertragsrecht oder Mieterschutz helfend zur Hand zu gehen. "Sachverhaltsverständigung", nennt das SPD-Ratsmitglied Joachim Steig. Auf Anfrage vereinbare man auch persönliche Beratungstermine, sagt er.

Durch den ehrenamtlichen und unentgeltlichen Service, mit dem die fachkundigen Juristen das bestehende Angebot der Hilfseinrichtungen des Georgsrings ergänzen, sollen Synergien hin zu einer ganzheitlichen Betreuung geschaffen werden, erläutert der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag, Folke große Deters, das Ziel der Kooperation.

Keine 20 Meter weiter, und nur durch eine Treppe von der Beratungsstelle getrennt, liegt die Ausgabestelle der Rheinbacher Tafeln. Kurze, unkomplizierte Wege für Ratsuchende.

Bereits heute hat der gemeinnützig orientierte Georgsring ein vielseitiges Unterstützungsangebot in dem Hilfezentrum. Gut 200 Mitglieder zählt der Verein, der 1951 aus den Georgspfadfindern hervorgegangen ist und seit September 2014 in der Majolikafabrik Quartier bezogen hat.

Aus einer Kleiderstube und einem Möbellager bekommen Bedürftige zur Verfügung gestellt, was sie dringend zum Leben brauchen: Wasserkocher, Regale, Bettgestelle, Kleiderschränke, Waschmaschinen. Möbel im Wert von insgesamt 10 000 Euro seien zuletzt von einem schwedischen Möbelhaus gespendet worden.

Mit dem Projekt "Neue Pfade" bietet der Verein zudem Jugendlichen Hilfestellung bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Mit gezielter Sprachförderung wird Neuankömmlingen die Integration erleichtert, führt der Vorsitzende des Georgsrings, Martin Fröhlich, aus. Außerdem gibt es kreative Angebote, wie die "Malstraße". Im Eingangskorridor der ehemaligen Fabrikhalle, in der noch heute eine Keramikwerkstatt betrieben wird, hängen einige dieser Bilder aus. Mit einer Fahrradwerkstatt wird vermehrt auch Flüchtlingen eine handwerkliche Betätigung ermöglicht.

Zustimmung findet das Angebot der SPD-Abgeordneten Donate Quadflieg. Gerade in Zeiten, da die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen eine hohe Aufmerksamkeit erfährt, "ist es wichtig, dass sich die bereits in Deutschland lebenden Sozialbedürftigen nicht benachteiligt fühlen", betont die Lokalpolitikerin im Hinblick auf die Bedeutung des Sozialberatungsbüros.

Am Mittwoch, 11. November, und Mittwoch, 2. Dezember, wird die Auskunftsstelle erstmals besetzt sein. Zeitgleich zu den Öffnungszeiten der Rheinbacher Tafeln (14 bis 16 Uhr) können sich Ratsuchende dann melden.

Per Handschlag überreicht große Deters die Pralinen als "Dankeschön" seines Teams an Fröhlich. Er ist sich sicher, dass die Pralinen "in die richtigen Hände" gelangen.

Nähere Informationen zum Georgsring auf www.georgsring.de und www.neue-pfade.de.

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