Maikirmes in Rheinbach lockt mit 25 Ausstellern Süße Genüsse und ein einmaliges Kribbeln im Bauch

RHEINBACH · Mit einer Handbreit Wasser unterm Kiel auf voller Fahrt ließ sich Moritz auch vom Regen nicht ausbremsen: Der siebenjährige Kirmesfan erstürmte gleich am Eröffnungstag der Maikirmes die historische Schiffschaukel und schwang sich zum grauen Himmel auf.

 Gut besucht ist die Maikirmes in Rheinbach, auch wenn das Wetter es nicht ganz so gut mit Schaustellern und Gästen meint.

Gut besucht ist die Maikirmes in Rheinbach, auch wenn das Wetter es nicht ganz so gut mit Schaustellern und Gästen meint.

Foto: Axel Vogel

Pünktlich mit der Aufstellung des Maibaums auf dem Himmeroder Wall läuteten auch die Kirmesbeschicker den Wonnemonat ein und lockten erste Besucher mit Attraktionen und Leckereien auf den Prümer Wall und an die Pützstraße.

Zum Höhenflug in der 100-jährigen Schiffschaukel lädt Norbert Lünenbach aus Oberdrees die kleinen Kirmesgäste. "Als Kind habe ich selber darin geschaukelt, und nun führe ich die Familientradition fort. Es gibt nicht mehr viele ihrer Art", erklärt Lünenbach seinen innigen Bezug zu der Schaukel mit den sechs Schiffchen, die er selbst wartet.

Eine Schiffschaukel sowie ein großes Pferdekarussell gehörten früher auch zu den Attraktionen des traditionsreichen und weit verzweigten Familienbetriebes Barth aus Bonn.

Seit Jahrzehnten betreibt der 74-jährige Günter Barth den großen Autoscooter, der Kinder, Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene gleichermaßen magnetisch anzieht. "Der Autoscooter gehört natürlich zum Standard jeder Kirmes und Günter Barth zu unseren Stammbeschickern aus Bonn, Euskirchen und der Umgebung", erläutert Marktmeister Horst Reichling.

Rund 25 Aussteller beschicken die Rheinbacher Maikirmes, die im Vergleich zur Herbstkirmes die kleinere, aber dennoch attraktionsreiche Variante bildet.

"Wir sind immer um Abwechslung bemüht", betont Reichling im Hinblick auf die Auswahl der Fahrgeschäfte, und in der Tat ist auch diesmal eine ganz neue Attraktion erstmals vor Ort: Der "Double Jump", der "Doppelhopser", rüttelt seine Fahrgäste in zwei bunten und sich gegenläufig herumwirbelnden Kesseln gehörig durcheinander. "Unser Fahrgeschäft ist ein Unikat, das ein einmaliges Kribbeln im Bauch erzeugt.

Durch reine Fliehkraft werden die Fahrgäste in den Kesseln gehalten, sodass sie sich nicht einmal anschnallen müssen", schwärmt Betreiber Herrmann Petter aus Erwitte über sein Fahrgeschäft im Familienbetrieb, mit dem der 28-Jährige selbst seit zehn Jahren im Gefolge des Vaters deutschlandweit unterwegs ist.

Um sich von den Aufregungen der Fahrgeschäfte zu erholen, bieten zahlreiche Imbiss-Stände Einkehr bei deftigen bis süßen Genüssen. Losbuden oder Fadenziehen versprechen glückliche Gewinne. Die locken auch beim Pfeilwerfen, Entenangeln oder am Schießstand, erfordern aber neben dem unerlässlichen Quäntchen Glück auch Geschick.

Auf ein Quäntchen Glück beim Wetter hofft derweil stets Marktbeschicker Reichling für die Kirmestage. "Es gab auch schon Jahre, in denen es bei der Maikirmes zu heiß war - insofern gleicht sich unterm Strich alles aus", gibt Reichling sich gelassen. Am letzten Kirmestag heute könnte sich laut Prognosen sogar noch mal die Sonne blicken lassen.

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