Mit Gürtel geschlagen Strafe für 26-Jährigen nach Gewaltausbruch

RHEINBACH · Weil er den Ex-Verlobten seiner Cousine getreten, mit der Hand und einem Gürtel geschlagen und ihm eine Kopfnuss verpasst hatte, ist ein 26-jähriger arbeitsloser Gastronom vom Amtsgericht in Rheinbach zu sieben Monaten und zwei Wochen Haft auf Bewährung sowie 60 Sozialstunden verurteilt worden.

Der Angeklagte konnte sich nur lückenhaft an den Vorfall im vergangenen Sommer erinnern, weil er nach dem Genuss von "fast einer Flasche Raki" nach eigenen Angaben "alkoholisiert" war.

Genau erinnern konnte sich jedoch der 24-jährige Geschädigte. Er hatte sich am 21. Juni auf Bitten des 26-Jährigen von einem Freund nach Rheinbach fahren lassen: Der 26-Jährige habe mit ihm über seine Cousine und das Ende der Beziehung reden wollen. Das Gespräch habe jedoch kaum begonnen, da habe der Angeklagte ihm schon "Backpfeifen gegeben", ihn aus dem Lokal gezerrt, draußen seinen Gürtel ausgezogen und ihn damit geschlagen.

Auch ins Gesicht, so dass die Lippe aufplatzte und ein Schneidezahn schief hing. "Seitdem habe ich auch psychische Probleme, weil er mich auch noch am Telefon bedroht hat", schilderte der 24-Jährige. Aufgehört habe das erst, nachdem er einen Cousin eingeschaltet hatte, der mit dem Angeklagten geredet habe.

Die Darstellung des Geschädigten bestätigte dessen Freund, der die Gürtel-Attacke gesehen hatte. Im Krankenhaus entstandene Fotos bestätigten die Verletzungen. Strafrichter Jan Fante sah es deshalb ebenso wie der Staatsanwalt als erwiesen an, dass der Angeklagte sich der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht hatte. Eine verminderte Schuldfähigkeit aufgrund des Alkoholkonsums wollten sie ihm nicht zubilligen. Erst im August vergangenen Jahres war der Mann wegen einer Alkoholfahrt mit 1,46 Promille zu einer Geldstrafe und sechs Monaten Führerschein-Entzug verurteilt worden.

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