Gemeinsame Ballett-Aufführung zweier Ensembles Städtebeziehung auf tänzerische Art

RHEINBACH · Estelle Bonny aus Villeneuve les Avignon tanzte in "Le dernier Tsar" (Der letzte Zar) die Tatjana. Ihre Rheinbacher Gastgeberin Lea Marie Altenburg verkörperte in "Prinz Igor und der Feuervogel" eine Prinzessin. Beide haben in der knappen Woche des Besuchs der Französinnen Freundschaft geschlossen.

 Vive la danse: 20 junge Tänzerinnen aus Villeneuve tanzten gemeinsam mit der Ballettabteilung des TV Rheinbach.

Vive la danse: 20 junge Tänzerinnen aus Villeneuve tanzten gemeinsam mit der Ballettabteilung des TV Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

"Die Atmosphäre zwischen den deutschen und französischen Tänzerinnen hat mir gut gefallen", sagte Estelle, die sich nach einem zweistündigen Crashkursus in Deutsch schon ganz gut verständigen konnte. Jeden Abend trainierten die Tänzerinnen in Workshops miteinander. "Was mich bei den Proben beeindruckt hat, war, dass sie sehr streng, aber auch sehr heiter abliefen", fasste der Vorsitzende der Partnerschaftsvereinigung aus Villeneuve, Christian Martin, zusammen.

"Wir haben ein bisschen wenig Zeit füreinander gehabt", bedauerte Lea Marie, denn die deutschen Tänzerinnen mussten morgens in die Schule. Es war eine "gute Erfahrung", bei der die Workshops am schönsten waren, resümierte sie. In Frankreich waren gerade Schulferien, und Estelle genoss die Ausflüge. Vor allem das Kölner Schokoladenmuseum, aber auch die Rheinbacher Glasfachschule und die Stadt Bonn gefielen ihr.

"Vive la danse" lautete das Motto der doppelten Ballett-Aufführung, die den Höhepunkt dieser Begegnung markierte. Die Ballett- und die Tanztheatergruppen des TV Rheinbach 05 tanzten nach der Choreographie von Angela Bargel Szenen aus dem russischen Volksmärchen "Igor und der Feuervogel". Den Kampf zwischen Gut und Böse zwischen Heiterkeit und Finsternis brachten besonders die Solistinnen Svenja Schneider (als Prinz Igor), Pauline Lohmer (Feuervogel), Shiori Harms und Anna Rehling mal lyrisch und mal verspielt auf den Punkt. Besonders reizvoll wirkte das Zusammenwirken der jüngsten Tänzerinnen Johanna, Marta und Emilia als weiß gekleidete, anmutig-drollige Elfen und der älteren im Spitzentanz.

Das Conservatoire de Danse aus Villeneuve führte ebenfalls ein russisches Thema auf: "Le dernier Tsar", choreographiert von Catherine Cordier-Colin und ihrer Tochter Aldred. Die Tänzerinnen performten das Schicksal der Anastasia in den Wirren der russischen Revolution. Dabei glänzte Aldred Cordier in der Hauptrolle mit atemberaubenden Solis.

Für das gemeinsame Finale hatten Deutsche und Französinnen drei Tage lang geprobt. Die Anregung zu dem Tanz-Austauschprojekt, das mit einem Gegenbesuch vertieft werden soll, kam aus dem Conservatoire. Hedwig Schmitt-Wojcik, Rudolf Funke und Christian Martin sorgten für eine gelungene Organisation.

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