Hochschule Bonn-Rhein-Sieg So startete Rheinbach ins neue Semester

Rheinbach · Hochschulpräsident Hartmut Ihne eröffnet das Akademische Jahr auf dem Campus Rheinbach mit einem Appell. Insgesamt starten in diesem Wintersemester 2000 Studierende, am Standort in Rheinbach sind es 546.

Auf dem Campus in Rheinbach war die Aufregung fast greifbar – mehr als 200 Erstsemester-Studenten der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (HBRS) tummelten sich um die Hörsäle und in der Cafeteria. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) hatte für die Studierenden Frühstück organisiert, danach stand die feierliche Eröffnung des Akademischen Jahres 2018/2019 durch Hochschulpräsident Hartmut Ihne an, und alle warteten gespannt.

„Ich komme aus Ahrweiler und hatte schon in der Schule viel Spaß an Chemie“, erzählt die 18-jährige Michelle Karbach. Ab diesem Wintersemester wird sie an der HBRS Chemie mit Materialwissenschaften im Bachelor studieren. „Ich war am Tag der offenen Tür hier und finde es interessant, dass der Studiengang spezialisiert ist und nicht nur die reine Chemie beinhaltet“, erklärt sie ihre Hochschulwahl. Dann endlich, um zwei Minuten vor zehn, ertönte der Aufruf: „Bitte in den Hörsälen Platz nehmen und durchrutschen.“

Denn das Audimax mit seinen 340 Sitzplätzen war schnell gefüllt und so gab es für die restlichen Studienanfänger noch eine Liveübertragung im Hörsaal 4, direkt gegenüber. Auch die internationalen Studierenden wurden bedacht – zum ersten Mal gab es eine simultane Übersetzung auf Englisch. „Mensch, das ist ja wie bei der UN hier“, scherzte eine der Anwesenden. Tatsächlich war die rund zweistündige Eröffnung sehr professionell strukturiert. Den Auftakt machte keine trockene Ansprache, sondern ein musikalischer Auftritt mit dem Jazzsong „L.O.V.E.“.

"Wir möchten kein Leben im Elfenbeinturm"

Noch pünktlich im Akademischen Viertel eröffnete der Hochschulpräsident das Akademische Jahr offiziell. „Wir werden oft als Hochschule mit familiärem Umfeld beschrieben, die auf individuelle Förderung Wert legt, das soll sich auch in Zukunft nicht ändern“, betonte er in Hinblick auf die stetig wachsende Studierendenzahl. Insgesamt starten in diesem Wintersemester 2000 Studierende, am Standort in Rheinbach sind es 546. Angesichts der rund 1000 Absolventen im Studienjahr klettert die Zahl der Studierenden in den Hochschulstädten Sankt Augustin, Rheinbach und Hennef auf knapp 9000.

In seiner Rede sprach Ihne bewusst viele gesellschaftliche Themen an: „Wir möchten kein Leben im Elfenbeinturm, sondern ein Akteur sein, der die Wirklichkeit mitgestaltet.“ An die Erstsemester appellierte er: „Denken Sie selbst. Überlassen Sie das Denken nicht irgendwem und erst recht keiner Maschine!“ Dies war auch eine Anspielung auf das Projekt und die Aktionswoche „Campus to world“, das von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert wird und sich unter anderem kritisch mit dem Thema Algorithmen auseinandersetzt.

Dozenten stellen sich im Speed-Dating vor

Vizepräsidentin Iris Groß illustrierte in ihrer Ansprache ebenfalls das Studium als Reise durch unbekanntes Gebiet zu einem fernen, aber erreichbaren Ziel. Beide zeigten die gesellschaftliche Bedeutung und Verantwortung der Wissenschaft auf, die Wirklichkeit in all ihrer Komplexität wieder zu verstehen.

Weiter stellten sich die neuen Dozenten der Hochschule in einem Speed-Dating vor. Jeder nannte kurz sein Lehrgebiet und seinen Forschungsschwerpunkt. In diesem Studienjahr starten insgesamt 80 neue Mitarbeiter.

Nach der Ehrung der besten Masterarbeit der Absolventinnen Juliane Schneider und Sabine Schmidt sowie der Verleihung des Preises des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) erkundeten die Studierenden den „Markt der Möglichkeiten“. Auf dem Campus präsentierten sich 17 Anlaufstellen, studentische Gruppen und externe Organisationen.

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