Erster Freizeitpark-Flohmarkt des Jahres Schnäppchenjagd auf dem Flohmarkt in Rheinbach

RHEINBACH · Bei hochsommerlichen Temperaturen finden viele Schnäppchenjäger den Weg zum Flohmarkt im Freizeitpark von Rheinbach. Nächster Trödeltermin ist der 24. Juni.

 Flohmarkt im Freizeitpark; Danilo Semler (l) und seine Freunde warten an ihrem Stand bei drückend heißen Temperaturen gegen Mittag auf Kundschaft.

Flohmarkt im Freizeitpark; Danilo Semler (l) und seine Freunde warten an ihrem Stand bei drückend heißen Temperaturen gegen Mittag auf Kundschaft.

Foto: Axel Vogel

Kein Zweifel: Diese Cowboy-Stiefel sind weiblich. Das signalisieren schon die Farben: dezentes Rosé und Beige. „Die habe ich nur zweimal getragen“, wirbt Besitzerin Laura für die aparten Stücke. „Zu einem Jeansrock sind die der Hammer.“ Wieso sie die denn dann verkaufen will? „Wegen der Absätze, die sind nichts für mich“, sagt die Rheinbacherin.

Aber die rosé-beigen Cowboy-Stiefel sind bei Weitem nicht das Exotischste, das sie beim ersten Freizeitpark-Flohmarkt des Jahres anzubieten hat – und Laura zieht einen Maxi-Mantel mit Schlangenleder unter einem Stapel Kleidungsstücke hervor. „Der stammt von meiner Mama, original aus den 70er Jahren“, sagt sie und schlüpft in den Mantel, um seine ganze Pracht zu zeigen.

Eine Kundin hat inzwischen am benachbarten Stand einen rosafarbenen Rock entdeckt. Aber leider „ fehlen fünf Zentimeter“, wie ihr Begleiter kommentiert, der vergeblich versucht hat, den Reißverschluss zu schließen. „Schade, der Rock hätte gut zu den Cowboy-Stiefeln gepasst“, bedauern alle. Laura ist inzwischen ihren eigenen Cowboy-Stiefeln wieder erlegen: „Wenn ich die heute nicht verkauft bekomme, trage ich sie wieder selbst.“

Schattenplätze waren heiß begehrt

Das Mekka der Flohmarkt-Fans lag am Samstag im Rheinbacher Freizeitpark. Wer einen Schattenplatz ergattern wollte, musste schon bei der Öffnung der Eingänge für Anbieter frühmorgens um sieben Uhr dort sein. Verkauft werden durfte wieder alles, was der Keller hergab, außer Neuwaren, Lebensmitteln und Kunstobjekten. An besonders vielen Ständen waren Spielzeug und Kinderkleidung im Angebot, fein säuberlich nach Größen vorsortiert. Aber auch gebrauchte Kleidung und Schuhe für Erwachsene und jede Menge Haushaltswaren.

Einen Schattenplatz unter den Bäumen ergattert hat Familie Brandenburg. Kurzfristig entschlossen haben sie bei ihrem ersten Flohmarkt als Verkäufer ein buntes Sammelsurium aufgebaut von Geschirr und schweren Kristallschalen bis zu Schuhen, Schallplatten und CDs mit Aufnahmen von Jazz und Dixieland aus einer Haushaltsauflösung einer Bekannten.

„Davon haben wir gleich 20 Stück verkauft, es waren seltene Exemplare“, erzählen sie. Auch die Schallplatten stammen aus einer anderen Zeit: „Kriminaltango“ mit dem Hazy Osterwald Sextett oder „My Way“ mit Klaus Wunderlich. Ganz früh waren schon die „Profi“-Käufer da, erzählt Familie Brandenburg: „Die haben Silberkram schon beim Aufbauen gekauft.“ Die analogen Kameras, eine davon eine Kodak Retinette 1A mit originaler Bedienungsanleitung, haben noch keinen Käufer gefunden.

Schmusetiere und Motorradkleidung wechseln die Besitzer

Karin und Günther Lessau gehören zu den regelmäßigen Verkäufern beim Freizeitpark-Flohmarkt. Die Elektrogeräte wie den Clean-Maxx und den Eierkocher hat das Rheinbacher Ehepaar natürlich vorher auf ihre Funktionstüchtigkeit getestet. Eine komplette Motorradkluft ihres Sohnes haben sie schon verkauft. Für die nur einmal getragenen Wanderschuhe der Schwiegertochter hat sich noch kein Käufer gefunden.

Zwischen Kinderkleidung und allerlei Haushaltskram bietet Natalie Hölscher eine Menagerie von Schmusetieren und Puppenfiguren an, vom Schnuffeltier bis zum aufwendigen Harlekin, die ihre Mutter Eva-Maria Raaf selbst gehäkelt hat, gefüllt mit „Kuscheltierwatte“ und waschbar.

Brigitte Zedler aus Meckenheim baut ihren kleinen Tisch nur beim Freizeitpark-Flohmarkt auf, sagt sie. „Hier ist die Standgebühr nicht so hoch und das Publikum ist angenehm“, erklärt die Meckenheimerin. Von den vielen geerbten gebrauchten Pfeifen hat sie im vergangenen Jahr einige an Liebhaber verkauft.

Vier Flohmärkte bietet die Stadt Rheinbach in diesem Jahr im Freizeitpark an. Der nächste ist am 24. Juni von 9 bis 16 Uhr. Die Standgebühr beträgt sechs Euro je laufenden Meter. Wer sich nicht vorher anmeldet, muss die doppelte Standgebühr entrichten. Anmeldung: anita.kotz@stadt-rheinbach.de, 0 22 26/91 72 33.

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