Abschied vom Rheinbacher Pfarrverweser Rheinische Töne zur Verabschiedung

Rheinbach · Mit einer Festmesse verabschiedete sich Pfarrverweser Hermann Josef Zeyen von den Gläubigen in der Pfarrkirche Sankt Martin in Rheinbach. Er dankte in seiner Predigt allen Gremien für die gute Zusammenarbeit.

Verabschiedung Dechant Zeyent: Dechant Herman Zeyen zog ein letztes Mal als Pfarrverweser in die Rheinbacher Pfarrkirche Sankt Martin ein. FOTO: ROLAND KOHLS

Verabschiedung Dechant Zeyent: Dechant Herman Zeyen zog ein letztes Mal als Pfarrverweser in die Rheinbacher Pfarrkirche Sankt Martin ein. FOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

„Ich sare jetzt Adieu und Tschüss, un hald jetzt endlich minge Schnüss, denn ihr krijt dat hin, han nur immer im Sinn: Alles weed jot“: Passend zur fünften Jahreszeit wechselte Hermann Josef Zeyen, bis Sonntag Pfarrverweser der Rheinbacher Sankt Martin Kirchengemeinde, während der heiligen Messe kurzfristig von der Kanzel in die „Bütt“. Locker verabschiedete sich Zeyen in einer Festmesse von den Gläubigen und der Gemeinde, die ihm in den vergangenen 14 Monaten „ans Herz gewachsen sind“. Zum letzten Mal zelebrierte Dechant Zeyen im Kreise von Subsidiar Bruno Kremsler, den Kaplänen Ulrich Eßer und Pater Thibault Milongo sowie Pallottinerpater Horst Liedtke die heilige Messe in der Pfarrkirche an der Hauptstraße.

Zur Verabschiedung waren neben Gläubigen aus allen Ortsteilen auch Gudrun Schlösser als Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde und Bürgermeister Stefan Raetz gekommen. Musikalisch gestalteten der Kirchen- und der Kinderchor den Gottesdienst. Musikalisches Talent, sein Faible für die rheinische Mentalität und Glaubenswahrheiten verband Zeyen in einem nicht ganz so ernst gemeinten Statement auf die Natur der Rheinbacher.

„Wat och passeet, dat Eine es doch klor: Der Herrjott ist bei Üch schon all die lange Johr he in Sankt Martin, un hä hält Üch zosamme, ejal wat och passeet“, sang Zeyen frei nach dem Bläck-Fööss-Titel „En uns'rem Veedel“. Kurz streifte Zeyen die Zeit im November 2014, als er die Gemeinde übernahm. Die Voraussetzungen waren damals nicht einfach, es gab heftige Auseinandersetzungen innerhalb der Gemeinde zwischen Befürwortern und Gegnern der damaligen Seelsorger der Gemeinde, den Patres des Deutschen Ordens (der GA berichtete).

Trotz der gemeindeinternen Schwierigkeiten sei er von den Gläubigen freundlich und offen empfangen worden, lobte Zeyen. Er dankte in seiner Predigt allen Gremien für die gute Zusammenarbeit. Sein damaliges Ziel sei vorrangig gewesen, so Zeyen in seiner Predigt, innerhalb der Gemeinde wieder Gemeinsamkeit herzustellen und „die Versöhnungsgottesdienste und Fronleichnamsprozession sind Schritte, die uns zuversichtlich nach vorne bringen“.

Als durchwachsen bezeichnete der scheidende Pfarrer seine Bilanz. Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem Bau und der Einweihung der Kita Sankt Helena sowie der Einstellung einer neuen Seelsorgebereichsmusikerin, bedauerte indes die baulichen Mängel an der Oberdreeser Kirche, die eine Schließung bis auf Weiteres erforderlich gemacht hätten.

Ins persönliche Gespräch kamen die Gläubigen beim Empfang im Pfarrzentrum am Lindenplatz, das entsprechend der Jahreszeit jeck geschmückt war. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Rainer Perschel dankte Zeyen für seinen Einsatz, „der durch die doppelte Belastung zweier großer Pfarreien manchmal bis an die Grenzen ging“. Als Dankeschön überreichte Perschel dem Oldtimerfan Zeyen, der seit 2001 einen Fiat Ritmo fährt, nicht nur ein Fiat-Oldtimer-Set mit Einzelteilen zum Selberbauen, „da dies unsere Gemeinde bei unserem Zusammenwachsen symbolisiert“, sondern auch einen Teilnehmerplatz an den Rheinbach Classics, „auf dass Sie mit Ihrem Oldtimer bei der Rallye mitfahren“, so Perschel.

Seit gestern heißt der leitende Pfarrer in Rheinbach Bernhard Dobelke. Sein Einführungsgottesdienst findet am 13. März statt.

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