Neue Gesamtschule am Dederichsgraben Rheinbacher "Zeichen für gute Bildung"

RHEINBACH · Besser kann ein erster Schultag kaum beginnen: Die gespannte Erwartung, aber auch die Vorfreude auf das, was kommen mag, ist den 160 Mädchen und Jungen des ersten Jahrgangs an der Gesamtschule von Rheinbach und Alfter anzusehen.

Gebannt lauschen sie zusammen mit Eltern, Paten, Geschwistern und Mitschülern im voll besetzten Foyer den Begrüßungsworten von Elke Dietrich-Rein, kommissarische Leiterin der neu eingerichteten Schule, als diese Worte fallen: "Ihr werdet in unserer Schule immer etwas Besonderes sein, denn ihr seid die Ersten", sagt Dietrich-Rein und erntet lächelnde Mienen bei Schüler- wie Elternschaft.

Die Besonderheit dieser Fünftklässler, so Dietrich-Rein, ist einfach erklärt: "In euren Grundschulen ward ihr zuletzt die Großen, die, die Bescheid wissen, die sich auskennen, die wissen, wie alles abläuft."

Mit dem Übergang zur neuen Gesamtschule ändere sich an diesem Status nichts. Denn: "Ihr seid jetzt gleichzeitig die Kleinen und die Großen - die Kleinen seid ihr im nächsten Jahr nicht mehr, aber unsere Großen werdet ihr bleiben, bis ihr die Schule verlasst." Kein Zweifel: Der erste Schultag am Rheinbacher Dederichsgraben ist ein Tag mit hohem Wohlfühlfaktor.

Von einer Zäsur der Schullandschaft in Rheinbach und in Alfter, schließlich kooperieren beide Kommunen in Sachen Gesamtschule miteinander, spricht Raffael Knauber, Erster Beigeordneter von Rheinbach.

Mit Blick auf das alarmierende Abschneiden des Landes NRW im föderalen Bildungsvergleich (der GA berichtete am Montag) setzten Rheinbach und Alfter mit ihrer Kooperation ein "Zeichen für gute Bildung", sagt Knauber und gibt seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Rheinbacher Gesamtschule - wie beabsichtigt - einen zweiten Standort in Alfter erhält. "Wir werden dazu in Kürze weitere Gespräche führen."

Es sei nicht vermessen, über einen zweiten Standort nachzudenken, denn Knauber ist "überzeugt, dass die Schule weiter wachsen wird". Im gleichen Atemzug bedauert der Erste Beigeordnete aber, dass mit der Hauptschule und der Tomburg-Realschule zwei Rheinbacher Bildungseinrichtungen auslaufen - allerdings wegen sinkender Anmeldezahlen. Als Vater von drei Kindern appelliert Knauber an den Ehrgeiz der frischgebackenen Fünftklässler. "Setzt euch auf die Hinterbeine. Wir werden seitens der Stadt Rheinbach alles dafür tun, dass die Schule ein Erfolg wird." Zuletzt dankt er dem Kollegium der Hauptschule fürs "gute Miteinander" von auslaufender und neuer Schule, die nun in einem Gebäude untergebracht sind. Ebenfalls positiv sei zu werten, dass das benachbarte Städtische Gymnasium die Nutzung der Mensa gewährt.

Wie passend, dass die Projektband der Hauptschule unter Leitung von Thomas Michels zur Freude der Zuhörer Lieder wie "Was wir alleine nicht schaffen, schaffen wir dann zusammen" von Xavier Naidoo intoniert - eine musikalische Handreichung beider Schulen, die seit gestern im frisch renovierten Gebäude miteinander lernen.

Dass Schüler, Eltern, Lehrer und schlicht alle Zuhörer an einem "Stück Stadtgeschichte mitschreiben", erfreut Matthias Roßhoff, der für das Kollegium das Wort ergreift. Die neue Gesamtschule sei ein Garant dafür, dass sich jedes Kind nach seinen ganz individuellen Fähigkeiten bestmöglich entwickeln könne.

Herkunft der 160 Schüler

Rheinbach: 110

Swisttal: 28

Meckenheim: 9

Alfter: 7

Bonn: 2

Euskirchen: 2

Wachtberg: 1

Bad Münstereifel: 1

Quelle: Stadt Rheinbach

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