Erfolg der Glasfachschule Rheinbacher Schüler gewinnen mit Filmprojekt Martin-Gauger-Preis

Rheinbach · Schüler der Staatlichen Glasfachschule in Rheinbach siegen bei landesweitem Wettbewerb gleich zweifach und werden mit dem Martin-Gauger-Preis ausgezeichnet. Der Film prangert Sexismus und körperliche Gewalt an.

 Prämiert für ihren gelungenen Film: (v. l.) Elena Reitz, Luisa Müller, Matthias Bertram, Rachel Koenen, Lennart Wirfs, Celina Schilling, Malte Fricke und Gerhard Gauger.

Prämiert für ihren gelungenen Film: (v. l.) Elena Reitz, Luisa Müller, Matthias Bertram, Rachel Koenen, Lennart Wirfs, Celina Schilling, Malte Fricke und Gerhard Gauger.

Foto: Glasfachschule

Es ist kein gewöhnlicher Montag: Den ungeliebten ersten Tag der Woche erlebt Schülerin Celina als einen, der von Sexismus und einer Fülle ärgerlicher Sprüche geprägt ist. Der Kurzfilm mit dem Titel „Celina – geh doch einfach weiter“ arbeitet multiperspektivisch und erzählt die Geschehnisse an einem Montagmorgen aus vier unterschiedlichen Perspektiven.

Involviert sind vier Personen, die Gewalt im Alltag exemplarisch an den Beispielen von Sexismus und körperlicher Gewalt erleben. Gedreht haben ihn Schüler der Staatlichen Glasfachschule in Rheinbach. Sie erhielten jetzt für ihren eindringlichen cineastischen und crossmedialen Appell gegen Gewalt den ersten Preis eines landesweiten Schülerwettbewerbs des Bundes der Richter und Staatsanwälte – den Martin-Gauger-Preis.

Die junge Filmcrew der Klasse AG 216 spielt ferner mit der Frage nach Zivilcourage. „Der Film soll zum Nachdenken anregen und das eigene Handeln hinterfragen“, findet Stephanie Mörs, Studienrätin der Glasfachschule, die das Projekt zum Martin-Gauger-Preis leitete. Benannt ist die Auszeichnung nach dem Juristen Martin Gauger aus Wuppertal, der sich nach der Machtübernahme Hitlers beharrlich weigerte, einen Treueeid auf den neuen Reichskanzler zu schwören und sich 1939 seiner Musterung widersetzte.

„Terror, Gewalt und Recht“ als Thema

1941 kam Gauger ins Konzentrationslager Buchenwald, ehe sein Leben auf Schloss Sonnenstein bei Pirna, einer sogenannten Tötungsanstalt der Nationalsozialisten, endete. Zu Ehren Martin Gaugers vergibt der Bund der Richter und Staatsanwälte NRW alle zwei Jahre den landesweiten Martin-Gauger-Preis.

Die Klassen AG 115 und AG 216 der Glasfachschule Rheinbach hatten sich als angehende Gestaltungstechnische Assistenten mit dem Schwerpunkt Grafik und Objektdesign auf ganz eigene kreative Art und Weise mit dem Thema „Terror, Gewalt und Recht“ auseinandergesetzt. Ganz nach dem Motto „Design macht Politik!“ entwickelte die Klasse AG 115 politische Plakate, die auf die Dimensionen und Missstände des Themas aufmerksam machen sollen und somit klar zeigen, dass Design nicht nur dazu da ist, Dinge schön zu machen, sondern auch politisch aktiv werden und andere zum Mitmachen bewegen kann.

Die AG 216 präsentierte das Thema auf crossmediale Weise in den Disziplinen Film und Print. Die den Film begleitende Broschüre schaut nämlich mit einem kritischen Blick auf die Dimensionen des Themas „Terror, Recht und Gewalt“. Dabei war den Schülern wichtig, alle relevanten Themen abzudecken. So finden sich inhaltliche Beispiele aus den Bereichen Gewalt im Alltag, digitaler Terror, politische Gewalt oder religiös motivierter Terrorismus.

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