zdi-Projekttag am Städtischen Gymnasium Rheinbacher Grundschüler werden zu Chemikern

Rheinbach · Sachunterricht mal anders: Beim zdi-Projekttag in Rheinbach wurden Grundschüler zu Chemikern. So konnten die Mädchen und Jungen eine eigene Hautcreme mit "Cool Ocean"-Duft erstellen.

 Mit dem menschlichen Körper beschäftigen sich Grundschüler. Hier stellt die Klasse von Lehrerin Daisy Breitbach (r.) Creme her.

Mit dem menschlichen Körper beschäftigen sich Grundschüler. Hier stellt die Klasse von Lehrerin Daisy Breitbach (r.) Creme her.

Foto: Axel Vogel

Saskia rührt gleichmäßig in einer Mixtur aus Tegomuls (Emulgator), Melkfett und Olivenöl. Es dürfen sich keine Klumpen bilden. In der Zwischenzeit hält Klassenkameradin Ellen ein Glas mit einer Wäscheklammer in kochendem Wasser fest, während Lilly Wassertropfen in eine Pipette zieht. Saskia und Ellen aus der 3 c der Katholischen Sankt Martin Grundschule waren einen Tag lang mit ihren Klassenkameraden zu Gast im Städtischen Gymnasium Rheinbach (SGR). Dort nahmen sie am 18. zdi-Projekttag (Zukunft durch Innovation) teil, der dieses Mal unter dem Thema „Mein Körper ist ein Puzzle“stand und an dem sich verschiedene Bildungseinrichtungen der Glasstadt beteiligten.

Am SGR beschäftigten sich die kleinen Besucher – unterstützt von Schülern der siebten Klassen – einen Vormittag lang mit dem größten Organ des Menschen: der Haut. Dabei gingen sie verschiedenen Fragen nach. Zum Beispiel, wie man die Haut vor dem Austrocknen schützen kann oder wie die Haut unter dem Mikroskop aussieht. Um sie zu beantworten, wurde ihnen mit vielfältigen Experimenten nachgegangen. Am Ende stellten die Nachwuchsforscher unter den wachsamen Blicken der Chemielehrerinnen Daisy Breitbach und Claudia Henseler ihre eigene Hautcreme her. In zwei Gruppen lernten die 26 Drittklässler an sechs verschiedenen Stationen theoretisch und praktisch die Besonderheit des für den Körper lebenswichtigen Organs kennen.

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Deren Struktur untersuchten die Schüler anhand eines winzigen Hautpartikels eines Schweineohrs unter dem Mikroskop. Dabei erfuhren sie, dass diese beileibe nicht glatt ist, sondern sich aus Poren zusammensetzt und mit Haaren bedeckt ist. Mit einem Indikatorpapier wurde der ph-Wert von Cola, Zitronensäure und der eigenen Haut gemessen, und dabei „haben wir festgestellt, dass der ph-Wert der Haut bei fünf liegt und somit einen leichten Säuregehalt aufweist. Der Säureschutzmantel ist wichtig gegen Bakterien“, erklärte denn auch Henseler einem staunenden Publikum.

Konzentriert saß Karan am Tisch. Er hatte sich gerade selbst einen Tattoo-Stern mit Hennastift auf den Arm gemalt. Denn auch das war Thema an einer der Stationen: die Auswirkungen von Tattoos auf die Haut. „Es macht einfach Spaß. Wir haben die Bilder als Schablonen auf die Haut gelegt und diese ausgemalt. Hennastifte sind ungefährlich, da sie keine Chemie enthalten“, erläuterte der 13-jährige Experte. Sein Schützling, der neunjährige Max, hat sich „Oberdrees“ – er spielt dort Fußball –, eine Schlange und eine Spinne „tätowieren“ lassen, denn diese seien doch cool. Auf die Herstellung einer eigenen Creme freute er sich da schon.

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Die hatten Saskia und Ellen unterdessen fertiggestellt. Nachdem sie das Wasser vorsichtig in die Fettmasse eingerührt und die Mischung anschließend hatten abkühlen lassen, wurden Duft- und Wirkstoffe tropfenweise hinzugegeben. Und so manchem jungen Chemiker fiel die Wahl ganz schön schwer. Denn an Düften standen neben Orange auch Zitrone und Himbeere zur Verfügung. Bei den Wirkstoffen konnte zwischen feuchtigkeitsspendender Aloe Vera und dem wundheilungsfördernden Panthenol gewählt werden.

Mit der Duftnote „Cool Ocean“ hatten Arda (8), Jonas und Pablo (beide 13) ihre Creme verfeinert. „Das ist ein echter Männergeruch“, ist sich das Trio einig. Pablo fand den Vormittag einfach toll. „Chemie ist eines meiner Lieblingsfächer. Denn ich finde es spannend, was aus Chemikalien hergestellt wird.“ Ihnen über die Schulter schaute Grundschullehrerin Uta Waasem. „Wir haben das Thema im Sachkundeunterricht nicht vorher vorbereitet. Da behandeln wir zur Zeit die Indianer. Aber zdi-Themen sollen ja Anregungen geben, damit sich die Kinder für Naturwissenschaften interessieren. Wir werden den Tag nachbereiten und einen Artikel für unsere Homepage schreiben.“

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