Steigende Schülerzahlen Rheinbacher Gesamtschule wird modernisiert

Rheinbach · In diesem Jahr wurden in die Rheinbacher Gesamtschule 162 Kinder in sechs fünfte Klassen eingeschult. Die Gasamtschule wird wegen der steigenden Schülerzahlen modernisiert und ausgebaut.

Mit einem Rundgang durch die Gesamtschule Rheinbach an der Villeneuver Straße hat sich der Ausschuss für Schule, Bildung und Sport am Mittwoch über die Umbauten informiert. Katja Piontek vom Bonner Architekturbüro Beyß zeigte das neu gestaltete Sekretariat, mehrere Klassen- und Fachräume.

Decken wurden abgehängt, Wände abgebrochen und in den Räumen für Naturwissenschaften und Technik Anschlüsse gelegt beziehungsweise vorbereitet. Ein Behinderten-WC steht bereit, und spezielle Wandabsorber gewährleisten in einigen Räumen gute Bedingungen auch für Hörbehinderte.

Insgesamt werden nach Pionteks Worten 700 Quadratmeter umgebaut. Es sei auf alle neuen Richtlinien geachtet worden, sagte der Erste Beigeordnete Raffael Knauber. Fachbereichsleiter Wolfgang Rösner ergänzte, für akustische Verbesserungen habe der Landschaftsverband 12 000 Euro beigesteuert. Gesamtkosten nannten beide noch nicht.

Bernd Beißel von der CDU geht angesichts des Zuzugs junger Familien und von Flüchtlingen von weiter wachsenden Schülerzahlen in Rheinbach aus. Er erkundigte sich nach Erweiterungsmöglichkeiten. Knauber wies darauf hin, dass am angrenzenden Tennisplatz nach und nach Flächen frei würden, auf die bei Bedarf Container passen. Zudem könne die Mensa aufgestockt werden. Der genaue Bedarf sei aber noch nicht bekannt.

Die Direktorin der Gesamtschule, Elke Dietrich-Rein sagte, es seien für den aktuellen Stand genug Räume vorhanden. Container würden bei weiterem Zuwachs jedoch nicht reichen. Die Gesamtschule verfügt über weitere Räume am Dederichsgraben. Am 31. August waren 162 neue Schüler in sechs fünften Klassen eingeschult worden.

Große Deters: Mit „Anmeldeüberhängen“ sei zu rechnen

Folke Große Deters (SPD) nannte die Bedingungen für die Gesamtschule gut. Mit „Anmeldeüberhängen“ sei in der Zukunft zu rechnen. Man könne nichts versprechen, werde aber alles dafür tun, damit keine Rheinbacher Kinder abgewiesen werden müssen, auch wenn das Steuergelder koste.

Perspektivisch erwartete er in drei bis vier Jahren sinkende Schülerzahlen. Wichtig sei Verlässlichkeit, sagte Große Deters, der auch auf die geplante Dependance der Gesamtschule in Alfter hinwies. Joachim Schneider (CDU) äußerte sich ebenfalls zufrieden. Hoffnung allein reiche aber nicht. Er trat ebenso wie Große Deters für eine Gleichstellung von Gesamtschule und Sekundarstufe ein. Dafür werde man bei der neuen CDU/FDP-Regierung in Düsseldorf „jeden Kanal nutzen“.

Denn sonst müsste man auch angesichts von Anmeldungen aus Gemeinden ohne Gesamtschule jedes Jahr über die Zahl der Klassen neu entscheiden. Auch Tamara Vogt (FDP) will sich bei ihrer Parteikollegin, der neuen Landes-Bildungsministerin Yvonne Gebauer für Rheinbach und ein differenziertes Bildungsangebot einsetzen. Große Deters erkundigte sich bei Knauber, ob angesichts der Zahlen ein neuer Schulentwicklungsplan nötig werde.

Das mache keinen Sinn, antwortete Knauber. „Externe Effekte“ habe man vorher nicht berücksichtigen können. Rheinbach bekomme 100 weitere Flüchtlinge, und angesichts des Familiennachzugs seien Prognosen schwierig. Eine dauerhafte Sechszügigkeit würde acht Millionen Euro für Neubauten kosten.

Und selbst wenn man die Raumfrage in den Griff bekomme, könne die Stadt die „Lehrerausstattung“ nicht beeinflussen. Die Bezirksregierung habe für die Alfterer Dependance Unterstützung zugesagt. Was die Lehrerausstattung angeht, sagte Beißel auch im Hinblick auf den Förderbereich eine „katastrophale Situation“ voraus.

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