Wandern rund um Rheinbach Rheinbacher Eifelverein tüftelt Routen aus

Rheinbach · Der neu aufgelegter Wanderwegeplan „Rheinbach, südliche Ville“ zeigt die schönsten Touren durchs Linksrheinische und ist gefüllt mit Zusatzinformationen zu den Routen. Über diese kann man sich via GPS auch per Smartphone leiten lassen.

 Die vielen Neuheiten der Wanderkarte Rheinbach, südliche Ville nehmen Brigitte Schledorn (von links), Luana Felline, Hans-Eberhard Peters und Heinz Kessel in Augenschein.

Die vielen Neuheiten der Wanderkarte Rheinbach, südliche Ville nehmen Brigitte Schledorn (von links), Luana Felline, Hans-Eberhard Peters und Heinz Kessel in Augenschein.

Foto: Mario Quadt

Gäbe es die Samstagabendshow „Wetten, dass...?“ noch, Heinz Kessel aus Rheinbach wäre ein Wettkandidat, der die Zuschauer mit seinem Können begeistern würde. Selbst mit verbundenen Augen würde Kessel jeden Meter Wanderweg im 69,74 Quadratkilometer großen Stadtgebiet Rheinbachs – und darüber hinaus – bereits nach wenigen Schritten erkennen. Kein Wunder also, dass der langjährige Vorsitzende des Rheinbacher Eifel- und Heimatvereins neue Routen durchs Linksrheinische ausgetüftelt hat und bestehende verbessert hat – eine Fleißarbeit der Extraklasse. All dieses Wissen ist nun im Wortsinn mit Händen greifbar. Die Neuauflage der Wanderkarte „Rheinbach, südliche Ville“ kommt nicht nur im vergrößerten Format daher, sie ist auch gefüllt mit Zusatzinformationen zu den Routen – oder auch abseits der Wegstrecken.

Der Titel der vom Eifel- und Heimatverein zusammen mit der Rhein-Voreifel Touristik und dem Naturpark Rheinland herausgegebenen Karte ist ebenso neu (früher: „Rheinbach, Alfter“) wie die Möglichkeit, sich satellitengestützt per Smartphone durch Wälder und Flure leiten zu lassen: „Viele sehen wir heute nicht mehr mit einer Wanderkarte, sondern einzig und allein mit dem Smartphone in der Hand“, berichtet Hans-Eberhard Peters, Medienwart des Eifel- und Heimatvereins und leidenschaftlicher Landkartensammler.

So ist auf dem neuen Wegeplan auch das sogenannte UTM-Koordinationsgitter für GPS-Nutzer zu finden. Diese Koordinaten können Naturfreunde in ihr GPS-Gerät oder ihre Smartphone eintippen und werden so geleitet. „Die jungen Leute sind praktisch nur mit Smartphones unterwegs. Wir unterstützen das, um zu zeigen, wie schön die Region ist, in der wir leben – und um auch die Jugend fürs Wandern und die Natur zu begeistern“, sagt Kessel im Gespräch mit dem General-Anzeiger. Aber das ersetze nicht die Wanderkarte, fügt er hinzu.

Zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung der vorherigen Auflage der Wanderkarte im Maßstab 1:25 000 ins Land gegangen, berichtet er. „Wir haben sie gegenüber ihrem Vorgänger etwas vergrößert“, weiß der Vereinschef. Eine wichtige Neuheit des trotz seiner gewachsenen Größe äußert übersichtlich gestalteten Planes sind die überregionalen Radwanderwege – wie der Erft-Radweg oder die Wasserburgenroute, die im Linksrheinischen eine Fülle von sehenswerten Haltepunkten zu bieten hat – überall dort, wo das blaue Logo zu finden ist, auf dem ein Burgturm, Wasser und ein Fahrrad zu sehen sind. „Radfahren ist im Trend und wird es auf absehbare Zeit bleiben“, weiß Luana Felline, stellvertretende Geschäftsführerin der Rhein-Voreifel Touristik.

Viele bekannte Wanderwege wie der Römerkanal-Wanderweg, der Jakobsweg („Pilgerweg“), die Naturparkfeuerroute sind ebenso in der Karte eingetragen. Wer das beidseitige Kartenwerk genau durchstöbert, entdeckt auch idyllische Routen, welche der Naturfreund bei uns in der Region womöglich gar nicht vermutet: wie den Wanderweg der Deutschen Einheit. Dieser innerdeutsche Fernwanderweg führt auf seiner 1080 Kilometer langen Trasse quer durchs wiedervereinigte Land von der westlichsten deutschen Stadt Aachen bis in die östlichste deutsche Stadt Görlitz etwa auch durch Rheinbach. Und: Damit die Karte ihren aufgeräumten Überblick behält, hat Kessel sogar ein paar Wege weggelassen, räumt er ein.

Auf der Rückseite der Wanderkarte sind die Wanderwege detailliert beschrieben – mit Angabe der Weglänge. „Wir haben die Distanz nicht in Stunden angegeben, weil jeder sein eigenes Tempo hat“, meint Kessel mit einem Augenzwinkern. Außerdem sind dort allerhand Details der beteiligten Städte und Gemeinden, zum Naturpark Rheinland und der Rhein-Voreifel-Touristik nachzulesen.

Wie interessant und vielfältig die Wanderungen rund um den Rheinbacher Stadtwald und darum herum sind, wollen die Mitglieder des Eifelvereins am Sonntag, 28. August, zum „Tag des Wanderns“ demonstrieren. Um 10 Uhr starten verschiedene Wanderungen am Himmeroder Wall, bei denen die Vereinsmitglieder den Mitwanderern auch eine ganze Menge an Stadtgeschichte mit auf den Weg geben wollen.

Wer übrigens alle Strecken der linksrheinischen Wanderkarte abgegangen ist, muss nicht die Wanderschuhe an den Nagel hängen: Vermerkt sind auf dem großen Plan nämlich auch die Anschlusskarten – etwa fürs Ahrtal im Süden, Bad Münstereifel im Südwesten oder die Zülpicher Börde im Nordwesten.

Erhältlich ist die Karte unter: www.eifelverein.de. Sie kostet neun Euro, Mitglieder des Eifelvereins zahlen weniger.

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