TV-Show "Ninja Warrior" Rheinbacher Doktorand hangelt durch TV-Parcours

Rheinbach · Sportlicher Detektionstechnologe startet bei der neuen RTL-Wettkampfshow „Ninja Warriors – Die stärkste Show Deutschlands“. Dabei kämpft sich der Naturwissenschaftler durch einen Parcours der Kuriositäten.

 Eine Feuerleiter auf dem Campus der Rheinbacher Hochschule nutzt Doktorand Kostyantin Konstanynovski zum Training. FOTO: MARIO QUADT

Eine Feuerleiter auf dem Campus der Rheinbacher Hochschule nutzt Doktorand Kostyantin Konstanynovski zum Training. FOTO: MARIO QUADT

Foto: Mario Quadt

Eigentlich ignoriert Kostyantin Konstanynovski nach eigenem Bekunden Werbung aus dem Internet. Der Doktorand der Detektionstechnologie am Rheinbacher Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg konzentriert sich gerne auf das Wesentliche – seine Doktorarbeit über Explosivstoffe etwa. Die Werbung für eine in Deutschland gänzlich unbekannte TV-Show sprach ihn jedoch an. In der RTL-Sendung „Ninja Warriors – Die stärkste Show Deutschlands“, die an diesem Samstag erstmals ausgestrahlt wird, kämpft sich der Naturwissenschaftler durch einen Parcours der Kuriositäten.

Da Wissenschaft den Geist fordert, trainiert der 31-Jährige in den Forschungspausen als Ausgleich seinen Körper – der kurzen Wege wegen auf dem Campus selbst. „Ich suche immer neue sportliche Herausforderungen“, sagt der Doktorand des Fachbereichs Angewandte Naturwissenschaft im Gespräch mit dem GA. Nicht selten kommt es vor, dass sich Konstanynovski schnell auf dem Campus Sportsachen überstreift und ein paar Klimmzüge an der Feuerleiter des Fachbereichs absolviert oder nach einem Hochschultag die rund 35 Kilometer von Rheinbach bis nach Köln, wo er lebt, läuft. Für Ultramarathons mit Distanzen um die 100 Kilometer schnürt sich Konstanynovski ebenso begeistert die roten Sportschuhe wie für die bei vielen Freizeitsportlern immer beliebter werdenden Läufe, bei denen es durch schlammige Gräben und über knifflige Hindernisse geht.

An schwierigen Überquerungen und anderen anstrengenden Aufgaben mangelt es auch beim Casting für „Ninja Warriors“ nicht, berichtet Konstanynovski. Das Format der neuen Sendung ist in Deutschland vergleichsweise unbekannt, in den USA, Japan und Großbritannien aber ein Quotengarant. Rund 7000 Menschen hatten sich nach Senderangaben für die Teilnahme an der deutschen Ausgabe beworben. Der Rheinbacher muss sich geschickt angestellt haben – er darf zur TV-Aufzeichnung. Die Hindernisse dort haben es in sich: „Das erste erforderte Sprungkraft, das dritte Gleichgewicht, dann war Kondition wichtig, beim vorletzten waren es Oberkörper und Arme – und zum Schluss brauchte man Schnelligkeit“, berichtet der 31-Jährige.

Nur an einer Herausforderung hat der Naturwissenschaftler im Hinblick auf die Sportstunde unter Scheinwerfern zu knapsen: „Jeder hat seine Stärken, aber man weiß nicht, was kommt, und kann sich also nicht speziell vorbereiten.“ Ob er alle Hüpf-, Spring- und Balancieraufgaben gemeistert hat, und etwa das Preisgeld in Höhe von 100 000 Euro gewonnen hat, das darf Konstanynovski nicht verraten. Und: In welcher Sendung er zu sehen sein wird, werde ihm die Produktionsfirma erst kurz vor der Ausstrahlung mitteilen.

Ihm sei es eh nicht um ein Preisgeld, sondern um die sportliche Herausforderung gegangen. Wegen seiner Dissertation müsse der Sport bei ihm derzeit ein wenig zurückstecken. „Im Moment trainiere ich relativ wenig – vier Mal in der Woche“, sagt er. Während vorlesungsfreier Zeiten übe er nahezu täglich. Ein Ziel ganz anderer Art ist für ihn schließlich zum Greifen nah: „Ende des Jahres will ich mit meiner Doktorarbeit fertig sein.“ Konkret beschäftigt er sich in seiner Dissertation mit der Entwicklung und Bewertung neuer Gas-Sensoren für Sprengstoffdetektionen. Die vielen Pyroeffekte während der Showaufzeichnung konnten ihn angesichts dessen kaum aus der Ruhe bringen.

Fünf Ausgaben der neuen Sendung zeigt RTL ab diesem Samstag (20.15 Uhr). Das Finale ist am 30. Juli.

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