Vogel des Jahres Rheinbacher bauten Bruthöhlen für Dohlen
RHEINBACH · Es gibt nicht mehr viel Dohlen Rheinbach, denn ihre Fortpflanzungplätze schwinden. Eine Koalition aus Rheinbachern hat sich zusammengetan, um den letzten Dohlen der Stadt das Bleiben zu erleichtern - An der Tomburg-Kaserne wurde sechs große Nistkästen platziert.
Sie lieben gammlige Dächer, bröselnde Gemäuer und uralte Bäume, weil diese oft Nischen und Höhlen bieten. Und die brauchen Dohlen als Kinderstuben.
Die metallisch-schwarz schillernden Gesellen mit den eisgrauen Köpfen und den forschenden hellblauen Augen werden in hiesigen Gefilden zwar noch satt. Aber wie der Naturschutzbund (NABU) Bonn mitteilt, werden die Fortpflanzungsplätze teilweise bebaut oder forstlich genutzt.
Konsequenz laut Aussage der Naturschützer: Der Vogel des Jahres 2012 macht sich vom Acker. Nun hat sich eine Koalition aus Vogelfreunden in Rheinbach zusammengetan, um den letzten Dohlen der Stadt das Bleiben schmackhaft zu machen. Sie sollen an der Tomburg-Kaserne heimisch werden.
Der Sozialfonds der SPD bot das Geld, der Verein "Neue Pfade für Jugendliche" baute solide Bruthöhlen, die Bundeswehr machte Quartier, und der NABU Bonn bildete eine Seilschaft für den "sozialen Koloniebau". Denn die Singvögel, die zu den intelligentesten Tieren zählen, wohnen zur Brutzeit gerne Loch an Loch.
Bei frostig schönem Wetter kostete es die Helfer sechs Stunden, bis sie das halbe Dutzend großer Nistkästen fünf bis zehn Meter hoch gehievt und auf der Sonnenseite des alten Eichenbestandes im Bundeswehr-Standort Rheinbach an den mächtigen Stämmen befestigt hatten.
Stabsfeldwebel Jürgen Wölkert und die NABU-Crew mit Bernd Fuhs, Tilman Jahn, Carolin Elsenberger und Peter Meyer waren sich einig: "Wenn wir Dohlen wären, hier würden wir einziehen": Denn die Tomburg-Kaserne sei wetterfest und scharf bewacht.