„GigWork“ von Bonnern entwickelt Rheinbach will freie Stellen durch Online-Portal besetzten

Rheinbach · Die Stadt Rheinbach nutzt das Portal "GigWork" um freie Stellen in der Verwaltung zu besetzen. Diese Plattform eines Bonner Unternehmens bringt Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen. Rheinbach sei der erste kommunale Arbeitgeber, der dieses Portal nutze.

Das Portal "GigWork" stellen Raffael Knauber (v.l.), Nicolai Kranz und Volker Grab vor.

Das Portal "GigWork" stellen Raffael Knauber (v.l.), Nicolai Kranz und Volker Grab vor.

Foto: Axel Vogel

Als die Stadt Rheinbach eine neue Fachbereichsleitung suchte, dauerte es fast ein Jahr, bis die Stelle besetzt werden konnte. In sozialen Berufen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt noch angespannter. Es könne passieren, dass sich auf eine Stellenanzeige kein einziger Bewerber melde, berichtete am Mittwoch Rheinbachs Erster Beigeordneter Raffael Knauber. Nun schlägt die Stadtverwaltung neue Wege ein und nutzt ab sofort auch die digitale Jobbörse "GigWork". Rheinbach sei der erste kommunale Arbeitgeber, der dieses Portal nutze.

Diese Plattform eines Bonner Unternehmens bringt Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen - aber umgekehrt zur Stellenanzeige. Auf "GigWork" böten Fachkräfte "das rare Gut Arbeitszeit" an, erläuterte Geschäftsführer Nicolai Kranz bei der Vorstellung der Zusammenarbeit. Auf diese Zeitangebote können sich dann Unternehmen bewerben. Ursprünglich gedacht war das Angebot vor allem für befristete Arbeitsverhältnisse, mittlerweile gibt es auf der Plattform auch den Bereich "Classic Jobs" für unbefristete Stellen. Und daran ist Rheinbach besonders interessiert. Auch Arbeitgeber stellen ihre Angebote auf "GigWork" ein. Das System kann so Angebote und Nachfragen verknüpften. "Wir Parshippen für Jobs", beschrieb es Kranz.

Plattform „GigWork“ vermittelt nur direkte Arbeitsverhältnisse mit sozialer Absicherung

Man nutze damit eine Methode, die in den USA zur Verteilung von Freelancing-Angeboten oder Aufträgen für Selbstständige diene. Die Bonner Firma vermittelt aber nur direkte Arbeitsverhältnisse mit sozialer Absicherung. Das heißt, am Ende steht ein Vertrag zwischen Arbeitnehmer und Unternehmen. Den Arbeitgebern spare das beispielsweise Gebühren für Zeitarbeitsfirmen.Unternehmen, die sich bei Arbeitnehmern bewerben, punkten laut Kranz vor allem mit "Benefits", also Leistungen, die den Job attraktiv machen. Ganz oben auf der Wunschliste stünden da meist "flexible Arbeitszeiten".

Derzeit bietet die Stadt Rheinbach vier Stellen an. Angesichts des größer werdenden Fachkräftemangels sei es laut Knauber wichtig, neue Wege zu beschreiten. "Wir haben es mit einer ganz anderen Generation von Arbeitnehmern zu tun." "GigWork" ist seit April aktiv, rund 700 Registrierungen gibt es bisher. Wie viele Arbeitsverhältnisse so entstanden sind, konnte Kranz nicht sagen. "Wer am Ende wirklich in ein Unternehmen geht, das sehen wir gar nicht, da wir keine Provision nehmen." Die Kunden zahlen eine Gebühr für die Nutzung der Plattform.

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