Weiberfastnacht in Rheinbach "Reichlich Polizisten" mussten kaum einschreiten

RHEINBACH · Das Konzept der Rheinbacher Ordnungsbehörden zur Vermeidung eines größeren "Scherbengerichts" an Weiberfastnacht ist auch in diesem Jahr aufgegangen. Der Leiter des Fachbereichs für Ordnung, Peter Feuser, dankte Polizei, Feuerwehr und Maltesern für ihren Einsatz, aber auch den feiernden Jugendlichen, die sich "vorbildlich" verhalten hätten.

 Weiberfastnacht am Wasemer Turm: Am Endlos waren weniger Menschen als in den Vorjahren.

Weiberfastnacht am Wasemer Turm: Am Endlos waren weniger Menschen als in den Vorjahren.

Foto: Roland Kohls

Der Leiter der Polizeiwache Rheinbach, Manfred Wichler, zeigte sich am Wasemer Tor überrascht, wie wenige Jugendliche sich vor den Kneipen am Prümer Wall eingefunden hatten. Das sei vor Jahren noch das Zehnfache gewesen, erinnerte sich der Polizeichef. Mitten drin waren seine Beamten, die die Einhaltung des Glas- und Alkoholverbotes überwachten.

Über deren Zahl machte er zwar keine Angaben, betonte aber: Es seien "reichlich Polizisten bei dem Einsatz hier". Als sich an der Haltestelle Grabenstraße drei Jugendliche mit einer Wodkaflasche blicken ließen, gesellte sich sofort ein Uniformierter zu ihnen und wies sie auf das Verbot hin. Wenig später waren die jungen Leute verschwunden. Auffällig viele andere hatten Plastikflaschen oder Dosen dabei. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, einer hatte sogar eine Blumenbefeuchtungsspritze zum Trinkbehälter umfunktioniert.

Der Umgangston blieb stets gemäßigt. "Hallo, ich glaub, es geht los", war noch die schärfste Ansprache eines Beamten an eine Gruppe vor einer Kneipe. Der Polizist bezog auch die Karnevals-Aktivisten mit ein. Eine Funktionärin bat er: "Mach denen doch mal klar, auch an solchen Tagen kann man den Mülleimer benutzen."

Und Wichler beschrieb den Umgang mit den Besitzern von Glasflaschen so: "Die meisten fragen: dürfen wir das noch austrinken?, dann sagen wir: ja." Kurz danach seien die verbotenen Behälter verschwunden. Feuser sagte: "Wir wünschen, dass die Jugend feiert, aber es muss im Rahmen bleiben."

Die Gewerbetreibenden seien auf den Jugendschutz beim Alkoholverkauf hingewiesen worden. In den Schulen klärten Polizisten auf und verteilten Zettel. So hatten die Reinigungskräfte, die am späteren Nachmittag die Straße säuberten, auch keine größeren Mengen an Glassplittern einzusammeln. Auch Schwerstbetrunkene waren bis dahin nicht zu versorgen.

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