Gedichte im Stadttheater Reichlich Herzklopfen bei Lyrik-Wettbewerb in Rheinbach

Rheinbach · Über 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der elf Rheinbacher Schulen hatten im Frühjahr Gedichte zum Wettbewerb "Herzklopfen" eingereicht. Die schönsten davon wurden nun im Stadttheater präsentiert und prämiert.

Das hat Spaß gemacht: Preisträger und Mitwirkende beim Lyrikwettbewerb "Herzklopfen" im Rheinbacher Stadttheater.

Das hat Spaß gemacht: Preisträger und Mitwirkende beim Lyrikwettbewerb "Herzklopfen" im Rheinbacher Stadttheater.

Foto: Edgar (FM) Auth

Es wurde eine poetische Show am Freitag, als die schönsten Gedichte aus dem Rheinbacher Lyrik-Wettbewerb „Herzklopfen“ prämiert wurden. Herzklopfen hatten dabei nicht nur die jungen Preisträger, sondern auch das Publikum im Stadttheater von Rheinbach.

Über 200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene der elf Rheinbacher Schulen hatten im Frühjahr Gedichte eingereicht und zu der Frage Stellung genommen: „Wofür schlägt dein Herz?“. Drei Wochen lang waren die Texte in den Geschäften der Innenstadt ausgestellt. Die Fachjury um Autorin Heidi Möhker und Kulturamtsleiterin Ruth Fabritius sowie Tausende Besucher haben die für sie schönsten Gedichte in den drei Altersgruppen ausgewählt.

Thematisch hatten die jungen Gedichteschreiber den Alltag, Sport, Träume, Empfindungen und natürlich die Liebe aufgegriffen. „Man bekommt richtig schön mit, was junge Leute denken und fühlen“, begeisterte sich Bürgermeister Stefan Raetz, der die Schirmherrschaft übernommen hatte. Für ihn war der Wettbewerb auch ein Beweis dafür, dass der Nachwuchs nicht nur vor Computern kauert.

Durch den Abend führten der Poetry-Slammer Julius Esser und die 17-jährige Mara Kuprat von der Schülervertretung des Städtischen Gymnasiums. Das Motto besang Hanna Grüne bezaubernd mit „Writing's on the Wall“, am Piano begleitet von Franziska Blitsch.

„In der Schule und zu Haus spiel ich Fußball, drin und drauß“– es waren zwei Mädchen, die so den Lyrik-Teil in der Altersgruppe bis zwölf Jahre eröffneten: Clara Rosenbrock und Emily Bures, acht und neun Jahre alt.

Das Publikum wählte Chala Aboabet (12) mit politisch-wehmütigen Zeilen auf den zweiten Platz: „Liebe – Syrien Aleppo – Mein cooles Land – Ich vermisse Dich sehr – Frieden“. Seine „Drachenangst“ brachte Javid Farhumand (10) den ersten Jurypreis ein. „Sie speien dauernd Feuer; sie fliegen durch die Luft; sie werden von Experten; gefährlichst eingestuft“ reimte er und pries dagegen seinen Papierdrachen, „der lustig ist und glatt“. Er teilte sich Platz eins mit Simon Lang: „Freundschaft ist gemeinsam lachen; manchmal dumme Dinge machen.“

Florian Plücker (11) streute mit „flitzenden Händen“ (Kuprat) auf dem E-Piano „das Beste aus schwarzen und weißen Tasten“ ein. Das Moderatorenduo erkundigte sich nach der Motivation der jungen Dichter. Es seien meist Lehrer, die sie anleiteten, erzählten diese. Amy Briesemann (15) hat „schon immer“ geschrieben und wollte „mal eine Rückmeldung haben“. Von Jury und Publikum in der Altersgruppe von 13 bis 15 Jahren für mehrere Gedichte ausgezeichnet, kam sie zu dem Schluss: „Poesie war ihre Art zu zeigen; dass die Hoffnung immer noch Bestand hatte; selbst in einer Welt wie unserer“. Auf Platz eins dieser Gruppe wählte die Jury Lara Schmidt (15) mit „Lass mal fliegen“. Sie fragt sich: „und ich weiß doch so viel; wieso nichts über Glück?“

In der Kategorie fremdsprachige Gedichte belegte Maria Wagenfeld (15) den ersten Platz mit einem Frühlingslob: „Spring is the best of all Seasons; for that I have a lot of reasons“. Mit „Be my Valentine“ steuerte Philipp Weber (22) einen weiteren virtuosen Musikbeitrag bei, bevor die Preisträger der 16- bis 22-Jährigen aufgerufen wurden. Da erlebte Nora König (18) eine Überraschung, denn die ehemalige Schulsprecherin des Gymnasiums wurde gleich dreifach ausgezeichnet. Auf Platz eins setzte die Jury sie mit „Freundschaft“. Darin heißt es: „Wie manche Dinge; nur gemeinsam ganz scheinen; lässt unser Sein; sich in Freundschaft vereinen.“ Sie reime schon „seitdem ich sprechen kann“, und ihre Geschwister schrieben ihre ersten Werke auf, als sie vier war, erzählte sie.

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