Rheinbach Classics Radames erobert Himmeroder Wall

RHEINBACH · Künstliche Nebelschwaden umwaberten den Eingang zum Grab in Thebens Wüste. Ein Liebebspaar fiel der Eifersucht der Königstochter Amneris zum Opfer. "Wie die Seelen dem Lichte entgegenstreben", so entrückte das Publikum durch die Stimmen der Aida und ihres geliebten Radames in der Sterbeszene der Verdi-Oper "Aida" fast in eine andere Welt.

Dramatisch: Im Herzen Rheinbachs führt das weit gereiste Opernensemble "Aida" auf.

Dramatisch: Im Herzen Rheinbachs führt das weit gereiste Opernensemble "Aida" auf.

Foto: Wolfgang Henry

Nach dem letzten "Pace" ernteten die drei großen Solisten Paola Romano, Elena Chavdarova-Issa und Ernesto Grisales nicht enden wollenden Beifall, nicht nur von den Chor- und Ballettkollegen auf der Bühne, sondern noch eindrucksvoller von den rund 900 Zuschauern auf dem Himmeroder Wall. Nach der open-air-Oper "Nabucco" im letzten Jahr als Auftaktabend zur Großveranstaltung zu "Rheinbach classics" trumpfte "Aida" einmal mehr auf. Grisales Tenorstimme ließ es in seiner Rolle als Feldherr "Radames" an Dramatik nicht fehlen.

Der Sopran Romanos ist in der Rolle der "Aida" an den größten Weltbühnen ein Publikumsmagnet und überragte ebenso wie Chavdarovas Mezzosopran (Amneris). Romano sind die Open-Air-Galas ein Anliegen: "Es ist mir eine Freude, die Oper zu den Menschen zu bringen, die nicht in die großen Opernhäuser kommen."

Auf den Dirigenten Diego Crovetti wartete eine besondere Herausforderung durch die Eigenart der open-air-Bühne. Doch meisterten Chor und Solisten die Situation professionell. Insgesamt wirkten 150 Personen in Orchester, Chor und Ballett mit.

Rheinbachs Vize-Bürgermeister Ernst Preutenborbeck begrüßte die Zuschauer vor den Kulissen Thebens, ebenso wie die Veranstalter Heinz Haubrichs und Jens Hoffmeister, die sich freuten, dass die Zuschauer, darunter auch Meckenheims Bürgermeister Bert Spilles "die Sonne mitgebracht haben". Ein Anruf Romanos bei einer Parallelveranstaltung in Heidelberg erbrachte nämlich eine fürchterliche Vorstellung für die Rheinbacher Opernsänger und deren empfindliche Stimmen: "Dort schüttet es."

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