Erstes Ferienwochenende Pause von der Fahrt in den Süden

Rheinbach · Unterwegs auf der A 61: Am Rastplatz in Peppenhoven kommen am ersten Ferienwochenende viele Menschen aus aller Herren Länder zusammen. Der GA hat mit ihnen gesprochen.

 Zum Beginn der Sommerferien ist die Familie (von links) Ole Ryen Tøndel, Guro, Vater Kjell und Mutter Berit Pernille Kobberåd – allesamt aus Norwegen – auf der Raststätte Peppenhoven an der A 61 zu Gast, um auf der Fahrt gen Süden eine Rast einzulegen.

Zum Beginn der Sommerferien ist die Familie (von links) Ole Ryen Tøndel, Guro, Vater Kjell und Mutter Berit Pernille Kobberåd – allesamt aus Norwegen – auf der Raststätte Peppenhoven an der A 61 zu Gast, um auf der Fahrt gen Süden eine Rast einzulegen.

Foto: Axel Vogel

Endlich Ferienzeit. Und endlich zeigt das Thermometer einmal sommerliche Temperaturen an. Nach all den verregneten Tagen und Wochen kletterte die Quecksilbersäule am Samstag auf 26 Grad. Viele Familien mit Kindern haben die Zeugnisse am Freitag noch abgewartet und sind unterwegs in den Urlaub. Verstopfte Autobahnen, überfüllte Rastplätze: der Weg in die Ferien beginnt für viele Urlauber mit Geduld. Der GA besuchte am ersten Ferienwochenende den Rastplatz „Peppenhoven West“ an der A 61 – für Zehntausende die Straße nach Süden.

Seit Freitagmittag zählte der ADAC bis Sonntag bereits 645 Staus in NRW. Volle Autobahnen prognostizierten die Stauexperten schon im Vorfeld für Freitag zwischen 13 und 20 Uhr und Samstag zwischen 10 und 18 Uhr. Wie empfanden aber die Autofahrer die Situation auf den Straßen? War es voller als an einem „normalen“ Samstag? Nein, sagten die meisten Reisenden, die am Samstag auf der A 61 von Venlo über Koblenz Richtung Ludwigshafen unterwegs waren und ein „Päuschen“ an der Raststätte „Peppenhoven West“ bei Rheinbach einlegten. Manche wollten nur tanken, andere wiederum nutzten die Gelegenheit zur Entspannung und zum Mittagessen. Der Parkplatz war denn auch rappelvoll. Keine einzige „Parkbucht“ war mehr frei, einige stellten den Wagen oder das Motorrad in der zweiten Reihe ab.

Auffällig waren die zahlreichen Lkws aus ganz Europa, die dort ihre „Zwangspause“ abhielten. Denn vom 1. Juli bis zum 31. August haben Nutzfahrzeuge ab 7,5 Tonnen am Wochenende tagsüber Fahrverbot. In den Blick fielen dabei die zahlreichen Kleintransporter aus Osteuropa, deren Fahrer sich „auf eine Zigarettenlänge“ an der A 61 trafen. Wer dennoch einen Parkplatz ergattert hat, entspannt sich beim Picknick auf den Holzbänken und genießt die Sonne beim Verzehr des mitgebrachten Salats, der Brote oder des Obsts.

Eine Familie aus Düsseldorf, die ihren Namen nicht nennen möchte, ist für das Wochenende auf dem Weg nach Mainz. „Wir wollen dort meine Tochter besuchen. Wir feiern meinen Geburtstag ein wenig vor“, erklärt die Dame, die auf ihren Sohn wartet, der „mal eben zur Toilette wollte“. Von stockendem Verkehr konnte sie nichts berichten.

Zufrieden mit der Situation auf der Autobahn zeigte sich auch eine vierköpfige Familie aus Norwegen: Mutter Berit Pernille Kobberåd, ihr Mann Kjell sowie Tochter Guro (19) und Sohn Ole Ryen Tøndel(20) sind schon seit einer Woche „auf der Straße“. Sie haben Schulferien und sind auf dem Weg nach Bernkastel-Kues an der Mosel. Ganz entspannt sitzen sie auf der Terrasse eines Fastfood-Restaurants und stärken sich mit Burger und Pommes Frites.

Wie auch Kris, Karen, Tim und Patrick alias „Schwelmo“ aus dem Ruhrgebiet. Ein wenig warm ist den vier Motorradfahrern in ihrer klassischen Lederkluft. Gemächlich verdrücken sie schnell noch einen Burger, bevor sie wieder auf ihre Maschinen steigen. Auf ihren Kawasakis und Suzukis möchte das Quartett ins Saarland, um dort andere Clubs zu besuchen. Sie nennen sich die „Ratnags“, ihr Logo samt Vorname prangt gut sichtbar auf ihren Jacken. „Wir sind kein Club im eigentlichen Sinn mit Clubhaus. Bei uns heißt das Motto Fahren, Schrauben, Feiern und das meistens am selben Tag“, grinst Patrick. Für die Motorradfreaks war die Fahrt am Samstag „super. Es ist trocken und sonnig“, schwärmt Kris.

Ganz anders auf Reisen ist eine niederländische Familie, die in ihrem Wohnwagen ihren ganzen Hausstand dabeihat. Dass auch in den Niederlanden die Sommerferien gerade begonnen haben, war deutlich sichtbar. Gelbe Nummernschilder, wohin man sieht. Hier und da ist auch mal ein rot-weißes Kennzeichen zu sehen: So hat ein Belgier angehalten, um seinem Hund zwei Schüsseln mit Mineralwasser hinzustellen, damit der Vierbeiner seinen Durst löschen kann. Allerdings hatte der Dackel offenbar andere Pläne. Er zerrte sein Herrchen auf den Rasen und zog es vor, nach anderen Düften zu schnüffeln.

Mittlerweile hat sich die Terrasse beim Fastfood-Restaurant am späten Nachmittag geleert. Das wird allerdings nicht lange so bleiben. Denn an der Autobahnraststätte, gerade in der Ferienzeit, ist ein ewiges Kommen und Gehen.

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