Neues vom Apfel Obstbauern informieren sich auf Campus Klein-Altendorf

RHEINBACH · Ob Hagelnetz, Apfelverpackungsmaschine oder mobile Windmaschine - wenn es um den Frostschutz im Obstbau geht, lassen sich Betriebe und Forschung so einiges einfallen.

 Geräteausstellung: Arie Verhoef demonstriert eine Apfelverpackungsmaschine.

Geräteausstellung: Arie Verhoef demonstriert eine Apfelverpackungsmaschine.

Foto: Wolfgang Henry

Diese und andere Innovationen präsentierte das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn beim Apfeltag gestern auf dem Campus Klein-Altendorf.

Mehr als 200 Obstbauern und Fachleute aus der Region sowie auch aus Holland und Belgien folgten der Einladung zum neunten Apfeltag auf den Campus, um sich über neueste Entwicklungen zu informieren und sich untereinander auszutauschen.

"Die Wetteraufzeichnungen im Rahmen unserer Forschungen auf dem Campus Klein-Altendorf belegen einen Verfrühungseffekt der Vegetation um zehn Tage", sagte Gerhard Baab vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz. "Das Risiko von Frösten und Hagel bedroht die Obstbauern heute stärker als früher. Insofern gewinnen Kulturschutzverfahren wie Folientunnel, Hagelnetze und beispielsweise die brandneue Windmaschine an Bedeutung."

Diese Windmaschine schaufele die wärmere Luft nach unten. Sie sei umweltfreundlich und transportabel. Etwa 30.000 bis 70.000 Euro kostet eine solche Windmaschine. "Die Produktionskosten steigen aufgrund der Witterungsänderungen im Vergleich zu früheren Jahren um etwa fünf Cent pro Kilo", so Baab.

Düngemittel, Erntegeräte und die neuesten Arbeitsbühnen kamen beim Apfeltag ebenso zur Geltung wie Neuigkeiten der Baumschulen oder Perspektiven für die kommende Vermarktungssaison. Viele Betriebe aus der Region beteiligten sich an der Geräteausstellung oder referierten über ihre Spezialgebiete.

In zwei Kurzvorträgen präsentierten junge Wissenschaftler Zwischenergebnisse ihrer Forschung. So sprach Peter Jung von der Uni Bonn über den "Rückstandfreien Apfel" und Möglichkeiten der Pflanzenschutzmittel-Reduzierung. Martin Hörnig von der Fachhochschule Bingen zeigte derweil mechanische statt chemische Möglichkeiten der Ausdünnung an Fruchtwänden auf.

Dass sich auch die Bodenbeschaffenheit auf dem Hof auf die Ernte auswirkt, verdeutlichte Baabs Kollegin Margret Wicke: "Je besser und ebener die Bodenbeschichtung, desto weniger Holperstellen für die Fahrgeräte, so dass weniger Druckstellen am Obst entstehen."

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