Dirt-Biker in Rheinbach Neuer Standort auf dem freien Feld

RHEINBACH · Die erste Erde liegt schon bereit, zu zwei langen Reihen lockerer Hügel aufgeschüttet. Daraus soll, geht es nach den jugendlichen Dirt-Bikern und dem Verein Abenteuer-Pur, in den nächsten Wochen und Monaten eine Cross-Strecke samt Starthügel, zahlreichen Erdhügeln in unterschiedlicher Höhe und Steilkurve entstehen.

Geplant war die Dirt-Bike-Anlage eigentlich hinter dem Monte Mare. Doch weil die Stadt wegen des Naturschutzes Bedenken hatte, wurde ein neues städtisches Gelände gefunden.

Die Baugenehmigung liegt vor, und der Pachtvertrag ist unterschrieben. Dem Bau der Anlage auf einem rund 1000 Quadratmeter großen Gelände hinter dem Sportpark Rheinbach steht nun wohl nichts mehr im Wege. "Für das andere Gelände hätten wir nur eine Duldung bekommen", erklärt Markus Fischer vom Architekturbüro Fischer Consult, das die Jugendlichen ehrenamtlich bei der Planung und Umsetzung der Anlage unterstützt.

"Hier haben wir mehr Planungssicherheit." Auch Georg Schroeter von Abenteuer-Pur ist mit dem neuen Standort zufrieden: "Auf dem Gelände sind wir nicht so sehr auf dem Präsentierteller wie am Monte Mare."

Das schmale Areal ist von Feldern umgeben. Ähnlich wie am Freizeitpark ist auch am neuen Standort also nicht mit Protesten von Anwohnern, wie beispielsweise bei der geplanten Dirt-Bike Anlage in Bonn-Dottendorf, zu rechnen. Allerdings hätten sich schon einige Spaziergänger beschwert, die befürchteten, dass die Anlage die Landschaft verschandle und die Jugendlichen die Idylle stören könnten, so Fischer.

Eine Frau, die mit ihrem Hund an dem Dirt-Bike-Platz vorbeispaziert ist und ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, kann die Bedenken verstehen. "Einige Leute haben wohl Angst, dass die Jugendlichen hier nicht nur Fahrrad fahren, sondern auch rumlungern", sagt die 48-jährige Lehrerin. "Aber irgendwo müssen sie ja hin."

Sie selbst jedenfalls werde sich durch die Anlage nicht gestört fühlen. Wann die Anlage befahrbar sein wird, ist noch nicht abzusehen. Bleibt der Frost erst einmal aus, soll die Erde, die dank des gerade entstehenden Gewerbegebiets Nord in Rheinbach kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, mit einem Bagger modelliert werden. Uwe Horst, Vater eines Dirt-Bikers, hat dafür eine Spende in Höhe von 2000 Euro von der RWE eintreiben können.

Beim Dirtjump (deutsch: Schmutzsprung) springen Radfahrer mit einem BMX-Rad oder einem Dirt-Bike über Erdhügel, mit dem Ziel, in der Luft einen Trick zu vollführen. Weil immer mehr Jugendliche diese Sportart ausüben, sind auch an anderen Orten in der Umgebung Anlagen geplant.

So hat sich in Alfter-Volmershoven eigens ein Verein gegründet, der zurzeit eine Anlage baut. Auch am Venusberg in Bonn-Dottendorf soll eine Cross-Strecke entstehen.

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