zdi-Projekttag Naturwissenschaft und Technik in Rheinbach

RHEINBACH · Wie kommt ein gekochtes und geschältes Ei durch einen eigentlich zu engen Hals in die Flasche, ohne kaputt zu gehen? Viertklässler Valentin kann es mit Unterstützung von Zehntklässler Pascal erklären: Erst die Flasche mit heißem Wasser erhitzen, dann das Ei auf die Öffnung legen und die Flasche mit kaltem Wasser abkühlen. Die Luft in der Flasche zieht sich dann zusammen und das Ei in den Glaskörper.

 Amelie und Max basteln einen Fallschirm.

Amelie und Max basteln einen Fallschirm.

Foto: Henry

Das gleiche Phänomen, nämlich der Luftdruck, bewegt nicht nur Eier, sondern auch Wolken, erläuterte Chemielehrer Martin Stettler den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 10 des Städtischen Gymnasiums Rheinbach und ihren Gästen - zehn Viertklässler der Katholischen Grundschule Merzbach, die gestern anlässlich des zdi-Projekttages "Wind und Wetter" der Rheinbacher Bildungseinrichtungen gemeinsam mit Schulleiterin Sandra Füllenbach am Projekt "Wie Chemiker das Wetter sehen" teilnahmen. Zdi steht für Zukunft durch Innovation.

Fleißig gewerkelt wurde derweil im Nachbarraum. Beim Projekt "Regenerative Energien" unter Leitung von Heinrich-Helmut Brenig bastelten Siebt- und Achtklässler Solarthermie-Anlagen, nachdem sie zuvor einem Vortrag über erneuerbare Energien gelauscht haben. Den Rahmen hatten Laurin (14) und Simon (13) schon aus Holzlatten zusammengeschraubt. Jetzt galt es, den schwarzen Schlauch in Schleifen zu verlegen. Laurin hat auf dem Dach seines Elternhauses auch eine solche Anlage und kann aus Erfahrung berichten, dass sie nur warmes Wasser erzeugt, wenn im Sommer die Sonne scheint. "Im Winter müssen wir den Brenner nutzen!"

Mit dem Klimawandel beschäftigte sich der Physik-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 11. Die Schüler modellierten am Computer ein Energie-Bilanz-Modell für Klima und Treibhauseffekt und fütterten es mit den aktuellen Daten, um eine Temperatur-Prognose für die nächsten 100 Jahre zu erhalten. Die Befürchtung von Projektleiter Sebastian Cholewa: Die Temperatur werde um drei Grad ansteigen. Nicht nur inhaltlich fanden Björn (17) und Tim (16) das Projekt "interessant", sondern lobten es auch wegen der seltenen Möglichkeit, einen ganzen Schultag lang kontinuierlich an einer Sache zu arbeiten.

Insgesamt neun Schulen in Rheinbach und den Ortsteilen sowie 13 Kindertageseinrichtungen beteiligten sich am zdi-Projekttag. Jeder, der mitmachte, wurde von der Stadt als Träger des zdi-Zentrums Bildungsregion Rheinbach mit 150 Euro unterstützt.

So waren auch die Schülerinnen und Schüler der Klasse 3c der Katholischen Grundschule St. Martin mit Feuereifer dabei, bastelten unter Anleitung von Referendarin Denise Linnarz Fallschirme aus Kunststoff-Folie und einem Knopf als Gewicht, um herauszufinden, ob Luft tragen kann. Ihre Werke ließen sie schließlich von der hauseigenen Brücke in den Burggraben schweben. Und auch die Kleinsten experimentierten mit, so die Kindergartenkinder von St. Ursula in Flerzheim, die mit Gruppenleiterin Christa Gülden Tornados in Wasserflaschen erzeugten, Tischtennisbälle mit dem Föhn wie Wolken schweben ließen und Kerzen ausbliesen, die hinter einer Flasche standen.

zdi

zdi steht für Zukunft durch Innovation und hat zum Ziel, Kinder und Jugendliche in NRW für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern. Die Gründung des zdi-Zentrums Bildungsregion Rheinbach erfolgte 2008. Der erste zdi-Projekttag fand im Januar 2009 statt. In jedem Schulhalbjahr wird ein Projekttag veranstaltet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort