Reha für Schwalben und Schnepfen Naturschutzbund sucht Fahrer für das Vogeltaxi

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis · Das Vogeltaxi bringt verletzte und verwaiste Wildvögel in Pflegestationen. Dort werden sie aufgepäppelt. Allein im Jahr 2018 konnten etwa 300 Vögel aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gerettet werden. Der Naturschutzbund sucht dafür Fahrer.

 Eine Nabu-Mitarbeiterin pflegt einen verletzten Grünspecht.

Eine Nabu-Mitarbeiterin pflegt einen verletzten Grünspecht.

Foto: Meyer

Schon seit vielen Jahren fährt der Rheinbacher Peter Schwenker mit großem Engagement verletzte und verwaiste Wildvögel in die Pflegestation in Kirchwald bei Mayen oder zur Bergischen Greifvogelhilfe nach Rösrath, wo sie mit großem Erfolg wieder aufgepäppelt und dann in die Freiheit entlassen werden.

Auch die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer des Naturschutzbund (Nabu) Bonn nehmen immer wieder solche „Pechvögel“ auf und bringen sie zum Rheinbacher „Vogeltaxi“. Allein im Jahr 2018 konnte Schwenker auf diesem Wege etwa 300 Vögel aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis retten, die sonst keine Überlebenschance gehabt hätten.

40 Vogelarten bisher gerettet

Die Liste der bei diesen Einsätzen geretteten Vögel umfasst mehr als 40 Arten, darunter vor allem Greifvögel und Eulen wie Turmfalke, Mäusebussard, Sperber, Schleiereule und Waldkauz, aber auch kleine Arten wie Mauersegler, Schwalben, Buntspecht, Stieglitz, Buchfink, Amsel, Blau- und Kohlmeisen.

Auch seltene Arten sind immer wieder dabei, wie etwa Eisvogel, Grünspecht und Wendehals. Erst kürzlich wurde eine verletzte Waldschnepfe aus der Nabu-Naturschutzstation bei Dünstekoven nach Rheinbach und dann weiter in die Eifel gebracht. Viele dieser gefiederten Patienten werden völlig entkräftet, krank oder halb verhungert geborgen und in Kirchwald oder Rösrath tierärztlich behandelt. Die häufigsten Verletzungsursachen sind Kollisionen mit Autos oder Glasflächen an Gebäuden sowie Verletzungen durch Hauskatzen. Während der Brutsaison im Frühjahr und im Sommer werden zudem alljährlich zahlreiche verwaiste Jungvögel aufgenommen, die in den beiden Pflegestationen von engagierten Helfern aufgezogen werden.

Nabu auf der Suche nach ehrenamtlichen Fahrern

„Der Großteil der von uns aufgenommenen Vögel konnte dank des Vogeltaxis behandelt und wieder ausgewildert werden“, freut sich der stellvertretende Vorsitzende des Nabu Bonn, Peter Meyer, der das Projekt seit 20 Jahren betreut. Da jedes Jahr mehr Passagiere für das Vogeltaxi gemeldet werden, sucht der Nabu nun dringend weitere ehrenamtliche Fahrer. Die Tätigkeit ist abwechslungsreich und bietet einen außergewöhnlichen Einblick in die heimische Vogelwelt und die Arbeit der Pflegestationen.

Interessierte werden gebeten, sich mit Peter Meyer beim Nabu Bonn, 0 22 54/84 65 37, oder p.meyer@nabu-bonn.de in Verbindung zu setzen. Unter derselben Nummer können an Wochentagen auch verletzte Vögel gemeldet werden.

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