"Sankt Martin" Christian Esser Nach einem Vierteljahrhundert ist in Rheinbach ein anderer dran

RHEINBACH · Die Rüstung schimmert golden, der Mantel leuchtet rot - wenn der Martinszug in der Rheinbacher Kernstadt am Montag, 12. November, um 18 Uhr startet, reitet Christian Esser zum 25. Mal als Sankt Martin für die Rheinbacher Feuerwehr durch die Straßen.

 Noch einmal im Mittelpunkt: Christian Esser, umringt von Feuerwehrkameraden und Vertretern des SPD-Sozialfonds.

Noch einmal im Mittelpunkt: Christian Esser, umringt von Feuerwehrkameraden und Vertretern des SPD-Sozialfonds.

Foto: Wolfgang Henry

Traditionell auf einem weißen Pferd, wie der 69-Jährige erzählt, das zunächst von Franz Mostert, inzwischen von Willi Hohn zur Verfügung gestellt wird. Und nun sei es Zeit, dieses Ehrenamt einem Jüngeren zu übergeben, findet Esser.

Wer das Martinskostüm tragen wird, sollen die Kameraden des Löschzuges I der Kernstadt entscheiden, sagt Hauptbrandmeister Thomas Gundlach. Er wird den Sankt Martin in diesem Jahr zum 20. Mal begleiten. Es ist ein anstrengender Tag, sind sich Gundlach und Unterbrandmeister Jürgen Esser, Christian Essers Sohn und sein zweiter Begleiter, mit dem Heiligendarsteller einig.

"Der Tagesablauf ist wirklich hart. Los geht es morgens um 8 Uhr mit dem Besuch bei Polizei, Maltesern, allen zehn Kindergärten, früher auch im Rheinbacher Krankenhaus", erzählt Christian Esser, der seit 55 Jahren Mitglied der Feuerwehr Rheinbach ist.

Wenn die Kameraden ihn abholen, hat er mit Ehefrau Agnes und Sohn Jürgen schon das Kostüm auf Vordermann gebracht. Jedes Jahr muss etwas repariert und das Metall poliert werden. Die Aufgaben der Begleiter sind verteilt: fahren, die Kartons mit den Wecken in die jeweiligen Einrichtungen tragen. Nach der Mittagspause stehen die drei Altenheime auf dem Programm.

Vor dem Kernstadt-Martinszug mit mehreren Tausend Teilnehmern stärkt sich das Team am Kaffeetisch von Agnes Esser. Dann heißt es aufsitzen und den Kindern unermüdlich zuwinken. Mit dem Reiten habe er keine Probleme, sagt Esser, schließlich sei er an Pferde von Kindesbeinen an gewöhnt.

Nur dem Wetter musste er sich einmal geschlagen geben: "Es hat so geschüttet, dass wir auf dem kurzen Stück vom Kirmesplatz bis zur Kirche durch und durch nass geworden sind, da mussten wir abbrechen." Nach dem diesjährigen Zug, der Ansprache am Martinsfeuer und dem Verteilen der Wecken geht es in die Feuerwache, wo sich die "Feuerwehrfamilie mit Kind und Kegel" zum Kakaotrinken und Weckenessen trifft.

Für Spenden zur Anschaffung der Martinswecken dankt die Feuerwehr vielen Spendern; unter anderem gab es vom Sozialfonds der SPD 350 Euro und von der Familie des Ratsherrn Erich Scharrenbroich 1000 Euro.

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