Stadtpressesprecher in Rheinbach Nach 49 Dienstjahren: Peter Feuser sagt ganz leise Adieu

Rheinbach · So selten wie Warnungen vor Glatteis in der Wüste Gobi sind die Tage im Leben des Peter Feuser, an denen der Pressesprecher der Stadt Rheinbach nach Worten suchen muss.

 Peter Feuser.

Peter Feuser.

Foto: Henry

Der Chef des Fachbereichs Rat, Stadtmarketing, Ordnung und Soziales kennt wahrlich jeden Vorgang im Rathaus der Glasstadt und hat darum für jeden seiner Ansprechpartner - aus anderen Verwaltungen, der Bürgerschaft, der Politik oder den Medienschaffenden - eine Antwort parat. Doch während der jüngsten Sitzung des Rates an Feusers letztem offiziellen Arbeitstag war es kurzzeitig geschehen um die Stimme des 64-Jährigen.

Er suchte nach Worten, nachdem er sich von Seiten seines Vorgesetzten, Bürgermeister Stefan Raetz, sowie den fünf Chefs der Ratsfraktionen einiges anhören konnte. 49 Jahre habe sich Feuser in den den Dienst der Stadt gestellt, erinnerte Raetz. "Als Verwaltungslehrling hat er hier angefangen - diesen Begriff gibt es heute gar nicht mehr."

So ziemlich alle Bereiche eines Rathauses habe Feuser in fast fünf Jahrzehnten beackert, meinte der Verwaltungschef. "Fast alle", so Raetz. "Er wusste genau, worauf er sich nicht einlassen wollte", meinte der Bürgermeister vielsagend. Die Arbeitsweise seines Fachbereichsleiters sei von seiner "ruhigen, zielorientierten Art" gekennzeichnet gewesen.

"Es gibt nie den optimalen Zeitpunkt, um aufzuhören", sagte er mit Blick auf die Mehrarbeit, die Feuser und sein Team während der Flüchtlingskrise zu absolvieren haben. Die Vertreter der fünf Ratsfraktion dankten der scheidenden Führungskraft in wohlfeilen Worten und mit stehendem Applaus. Vor allem die Vokabeln "vertrauensvoll", "fair" und "hilfsbereit" fielen parteiübergreifend.

Fürs Bonmot des Abends sorgte Heribert Schiebener (Grüne) "Stell Dir vor, es ist Sonntagabend und Du denkst Dir: 'Morgen ist Montag - na und'?" Die Worte des Lobes und des Dankes wollte Peter Feuser nicht nur auf sich bezogen wissen: "Ich habe diese Ehrung heute so nicht erwartet", sagte er. "Ich beziehe in den Dank alle Mitarbeiter mit ein", sprach er und dankte seinerseits den Ratsleuten für die Zusammenarbeit, für gute Gespräche und manche Ratschläge.

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