"Kultur im Hof" Musik mit Herz und Seele

RHEINBACH · Musikalische Leichtigkeit und Gangster-Blues: Die Gruppe Swing House und die Blues-Brothers-Tribute-Band Heart and Soul spielten bei der Rheinbacher Open-Air-Konzert-Reihe "Kultur im Hof".

 Stilecht: Die Blues-Brothers-Tribute-Band Heart and Soul spielt im Himmeroder Hof.

Stilecht: Die Blues-Brothers-Tribute-Band Heart and Soul spielt im Himmeroder Hof.

Foto: Wolfgang Henry

Heart and Soul

Gleich mit dem ersten Song brachte die Blues-Brothers-Tribute-Band Heart and Soul am Freitagabend den voll besetzten Himmeroder Hof in Rheinbach zum Brodeln. Die neun Musiker präsentierten eine Mischung aus Klassikern, Ohrwürmern und Evergreens voller Swing und Dynamik. Blues, Jazz und Soul gingen eine vieltönige Synthese ein. "Hold on I'm comin'" leiteten sie mit einer ganz eigenen Vokalpartie ein.

Unters Publikum mischte sich derweil eine stilecht verkleidete Gang mit dunklen Sonnenbrillen, schwarzen Anzügen und Lederhüten. Darunter soll auch ein gewisser "Steven" Raetz gewesen sein, der aus seiner Sympathie für die legendären Musik-Gangster keinen Hehl machte. Der Bürgermeister trug seine Begrüßungsworte diesmal dann auch mit rauchiger Reibeisenstimme vor. "Lieber Erich, Du siehst ja heute wieder top aus", machte er dem ebenfalls im Blues-Brothers-Outfit erschienenen Organisator von "Kultur im Hof", Erich Marschall, ein Kompliment.

Bei Heart and Soul standen die Sänger Dirk Zepuntke alias Elwood Blues und Lothar Distelrath alias Jake Blues mit ihrem Show-Talent im Vordergrund. Die beiden röhrten in bester Blues-Tradition. Während der größere, Zepuntke, mit seinen Tanz-Verrenkungen voll in Fahrt kam, reduzierte Distelrath als Gegenpol oft seine Körpersprache. Zu Karibik-Songs wie "Going back to Miami" oder "Funky Nassau" verkleideten sie sich als Rastamen mit Dreadlocks und Baströckchen.

Beim Instrumental-Stück "Peter Gun" bot jeder der Instrumentalisten ein ausführliches Solo: Ferdi Goebel am Baritonsaxofon, Daniel Hauser an der Trompete und Norbert Bujtor mit der Posaune tönten ganz im Jazz-Modus, während Frank Nerger mit seinen Gitarrensoli häufig Anleihen beim Rock machte. Ähnlich Torsten Mahnke an den Keyboards. Drummer Christoph Pittner steuerte mit dem Notenblatt im Augenwinkel, während Bassist Stephan Dupré mit seinen wuchtigen Läufen Tempo machte.

Swing House

Viele Besucher zog es am Sonntagmorgen zum Jazzkonzert der Band Swing House. Und mit ihrer energiegeladenen Musik hatte die Gruppe die Zuhörer schnell in ihren Bann gezogen. Gleich zum Auftakt des Konzerts spielte sie Tanzmusik. Zwar wurde nicht getanzt, doch so mancher wippte mit Händen oder Füssen mit. Ein Lied widmete die Band ihrer Sängerin "Moni", Monika Henning.

"Wir spielen quer durch sämtliche Musikrichtungen von Dixieland-Jazz bis Rock-Oldies", sagte Hans Kirchmeyer, der Banjo spielt. Hans-Günther Adam begleitet auf dem Keyboard. Trompeter Helge Bertz und Saxofonist Willi Haasz begeisterten das Publikum mit ihren Soli. Für den richtigen Beat sorgte Schlagzeuger Rolf Grommes.

Jürgen Schockmann hat seine originelle Gitarre selbst zusammen gebaut. Sie besteht aus einem Gitarrenhals und einem schmalen Metallköper, der aussieht wie eine Verlängerung des Gitarrenhalses. Die Gruppe präsentierte auch "Kölsche Tön" und kündigte ihre Stücke mit Humor an. So hieß es etwa, bevor Haasz zum Mikro griff: "Zum Highlight des Tages wird jetzt unser Saxofonist singen - und es hätte so ein schöner Tag werden können...". Wurde es auch. Die leidenschaftliche Spielfreude der Band verbreite eine Stimmung von fröhlicher Leichtigkeit.

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