Narrencorps „Blau-Gold“ Rheinbach Mit dem Traum, Prinz zu sein, fing es an

Rheinbach · „50 Jahre NCR – wer hätte das am 27. Februar 1966 gedacht?“, eröffnete Jörg Nawrath, erster Vorsitzender des Narrencorps „Blau-Gold“, am Samstag seine Zeitreise durch die Vereinsgeschichte.

 Kamelle! Das Foto zeigt den Wagen des Narrencorps „Blau-Gold“ beim Karnevalszug im Jahr 1969 .

Kamelle! Das Foto zeigt den Wagen des Narrencorps „Blau-Gold“ beim Karnevalszug im Jahr 1969 .

Foto: CR

Von der kündet neben einer Festschrift auch eine Ausstellung mit Zeitungsartikeln, Fotos sowie vereinseigenen Instrumenten und Uniformen aus den vergangenen Jahren, die das Narrencorps im Raiffeisenhaus eröffnete.

Im Jahre 1966 gab es mit den Stadtsoldaten, der GroRheiKa und dem Damenkomitee Blau-Weiß bereits drei Karnevalsvereine in der Kernstadt. Die GroRheiKa hatte Fred Bollig und dessen Ehefrau als Prinzenpaar vorgeschlagen. Bollig war allerdings bereits zum zweiten Mal verheiratet. Aufgrund seiner Scheidung lehnten Bürgermeister, Stadtdirektor und der Ältestenrat der Stadt den Vorschlag ab. Infolgedessen zog das designierte Prinzenpaar seine Bewerbung zurück.

Doch Josef Nawrath, der erste Vorsitzende des Vereins, und der designierte Karnevalsprinz Fred Bollig gaben nicht auf. Sie hielten an ihrem Traum fest und beschlossen, einen eigenen Karnevalsverein zu gründen.

Am 27. Februar 1966 war es soweit. 34 Personen waren zur Gründungsversammlung im Hotel Strengs-Stuben, dem heutigen Stadthotel Rheinbach, erschienen. Davon entschieden sich 29, das Projekt „NCR“ gemeinsam voranzutreiben. Einige Gründungsmitglieder waren nun auch zum 50-jährigen Jubiläum im Raiffeisenhaus erschienen. Neben Hermine Manns begrüßte Jörg Nawrath auch Claudia Heinen, die als eines der ersten Kinder die Uniform des „NCR“ trug. Auch zahlreiche Vertreter der politischen Parteien, der Kernstadtvereine sowie Sponsoren waren zur Feier erschienen.

Die erste Veranstaltung war ein Fackelzug am 11.11.1966. Bereits fünf Jahre später beging das Narrencorps seine erste Jubelfeier – aus gutem Grund: Hatten doch nur wenige an das Fortbestehen der Formation geglaubt, war es an der Zeit, die Zweifler eines Besseren zu belehren. Im Laufe der Zeit entwickelte sich im Vereinsleben ein familiärer Charakter. Die Mitglieder trafen sich alle 14 Tage zum gemütlichen Beisammensein, später auch zum Kegeln. Neben Wanderungen mit der ganzen Familie stand der Besuch von Tanzveranstaltungen auf dem Programm. Mit dem „Fest in Gold“ und dem Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Rheinbach verzeichnete der NCR 1972 einen Riesenerfolg.

Am 24. Januar 1981, zum 15. Geburtstag, beschenkte sich der Verein mit einer neuen Uniform. Das Jahr 1992 war geprägt von Problemen des Musikzugs, der kurz vor der Auflösung stand. Jedoch rauften sich die Mitglieder zusammen, ehe Bruno Redling im Jahre 1993 das Amt des Musikzugleiters übernahm und die Musikabteilung des Vereins erneut aufbaute. Das Tanzturnier im Jahr 2000 war gut besucht. Die Seniorentanzgruppe des „NCR“ wurde Rhein-Sieg-Kreismeister. 2009 übergab Christoph Didion das Amt des Vorsitzenden an Jörg Nawrath, der den Posten bis heute bekleidet.

Das darauf folgende Jahr stand im Zeichen des 44-jährigen Bestehens, das die Mitglieder in einem großen Festzelt auf dem Kirmesplatz und mit einem dreitägigen Programm zelebrierten. 2013 gründete sich aus der Initiative des Gardisten Udo Homscheid wieder ein Männerballett. Das zurückliegende Vereinsjahr war von den intensiven Vorbereitungen auf die kurze Session und die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum geprägt. Das wollen die Mitglieder im Juni noch mal groß feiern und im Herbst ist ein Oktoberfest geplant.

Die Eröffnung der Vereinsausstellung im Raiffeisenhaus begann mit einem stimmungsvollen Marschlied. Die Raiffeisenpassage erwies sich als geeigneter Ausstellungsort: Einige Interessierte legten vor den Vitrinen einen Zwischenstopp auf dem Weg in die Innenstadt ein.

Hausherr Mathias Lutz freute sich, dass die Ausstellung in seinen Räumen bis Ostern ausgerichtet wird. Ein besonderer Dank für die Vorbereitung der Ausstellung galt dem Festausschuss sowie der Familie Udelhofen, die viele Dokumente im Laufe der Jahre archivierte.

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