Kegelclub "Club der Millionäre" Rheinbach feiert 60. Geburtstag Mit Chapeau Claque auf der Kegelbahn

RHEINBACH · Im Anzug mit Krawatte und Zylinder feiern die Kegelbrüder „Geheime Millionäre“ ihren 60. Geburtstag. Bei den kegelnden Männern ist diese Kleiderordnung am ersten Kegelabend eines jeden Jahres Pflicht.

 Mit Stil auf die Kegelbahn: Die aktiven Kegelbrüder „Geheime Millionäre“ um Karl-Heinz Joisten (Mitte) feierten ihr 60-jähriges Bestehen.

Mit Stil auf die Kegelbahn: Die aktiven Kegelbrüder „Geheime Millionäre“ um Karl-Heinz Joisten (Mitte) feierten ihr 60-jähriges Bestehen.

Foto: Axel Vogel

Sehr seriös, sogar festlich gekleidet sind die elf Herren: Anzug, weißes Hemd, Krawatte und Zylinder. Eigentlich keine Kleidung für einen Kegelabend. Bei diesen Herren aber schon. Denn bei den „Geheimen Millionären“ ist diese Anzugsordnung am ersten Kegelabend eines jeden Jahres Pflicht.

Und das seit inzwischen 60 Jahren. Damit knüpfen die elf Aktiven Hermann Josef Hausmann, Karl-Heinz Joisten, Heinz Leifgen, Philipp Peters, Ehrenmitglied Josef Roder, Bernd Woide, Peter Henrich, Manfred Pesch, Willi Schmidt, Wolfgang Pickel und Peter Ritterbach an den Gründungsabend am 4. Januar 1956 an, als zehn Mitglieder einer losen Kegelgemeinschaft der Kolpingbrüder den Club ins Leben riefen. Denn auch die Gründer trugen damals entsprechend der Würde des Anlasses Zylinder zu Anzug, weißem Hemd und Krawatte.

Den Namen „Geheime Millionäre“ hatten die Gründungsmitglieder dem Club damals ganz gezielt gegeben, weil ihre finanzielle Situation dem genau entgegen gesetzt gewesen sei, wie Club-Präsident Karl-Heinz Joisten erzählt. Dass der Zylinder oder Chapeau Claque, den er trägt, so grade eben passt, hat seinen Grund: es ist ein Erbstück vom Vater seines Schwiegervaters. Amtsvorgänger Hausmann hatte seinen Zylinder vor Jahren „in der Kleiderstube für fünf Euro erstanden“, wie er sich erinnerte.

„Wir sind geheime Millionäre, doch nur beim schönen Kegelspiel."

Neben der Anzugsordnung zum offiziellen Anlass pflegen die „Geheimen Millionäre“ noch eine besondere Tradition: Sie haben ein eigenes Klub-Lied, das sie ihrem jeweiligen Monatskönig zu Ehren singen. Und natürlich auch beim 60. Gründungskegeln anstimmen: „Wir sind geheime Millionäre, doch nur beim schönen Kegelspiel. Wir kegeln meistens nur um Ehre, dabei verliert man nicht so viel. Wir sind geheime Millionäre der Freude, die uns zusammen hält“, erklingt es mit kräftigen Stimmen zur Melodie der „Legion Condor“ aus dem Spanischen Bürgerkrieg. „Getextet hat unser Club-Lied Klaus Isopp, der auch Gründungsmitglied war“, sagt Präsident Joisten, selbst seit 48 Jahren dabei.

Gekegelt wird alle 14 Tage, zunächst im „Rheinbacher Hof“, seit 1965 auf der Haus-Kegelbahn des Hotels Streng. Zu den Clubtraditionen gehören nach wie vor die jährlichen Kegeltouren, früher ohne, heute mit den Ehefrauen, die auch zur Weihnachtsfeier geladen waren. Seit dem Kegelabend zum 60. Stiftungsfest haben die „Geheimen Millionäre“ ein neues Ehrenmitglied: Hermann Josef Hausmann, seit 55 Jahren im Club, davon einige Jahre Kassierer und elf Jahre Präsident.

Die Jahrespokale beim Jubiläumskegeln holten sich Karl-Heinz Joisten, Heinz Leifgen und Manfred Pesch. Bei den Vorstandswahlen wurden Joisten erneut zum Präsidenten und Pesch zum Kassierer gewählt, neugewählter Kegelwart ist Wolfgang Pickel.

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