Rheinbacher Hochschulcampus Mehr Raum für die Wissenschaft

Rheinbach · Im früheren Campusgarten in Rheinbach entstehen neue Räume für die Forschung. Mit der symbolischen Grundsteinlegung am Montag nimmt das elf Millionen Euro teure Bauprojekt nun zusehends Gestalt an.

 Den Grundstein für die Expansion des Campus mauerten Hartmut Ihne (v. l.), Stefan Raetz, Svenja Schulze und Sebastian Schuster ein. FOTO: MARIO QUADT

Den Grundstein für die Expansion des Campus mauerten Hartmut Ihne (v. l.), Stefan Raetz, Svenja Schulze und Sebastian Schuster ein. FOTO: MARIO QUADT

Foto: Mario Quadt

Eine umfangreiche Tiefgarage in Bahnhofsnähe könnte einem beim Anblick der einen halben Hektar großen und vor allem mehrere Stockwerke tiefen Baugrube am Rheinbacher Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in den Sinn kommen. Doch anstatt Stellplätzen für Autos entstehen im früheren Campusgarten neue Räume für die Forschung. Mit der symbolischen Grundsteinlegung am Montag nimmt das elf Millionen Euro teure Bauprojekt nun zusehends Gestalt an.

Dass gleichzeitig die beiden Hochschulstandorte Sankt Augustin und Rheinbach für insgesamt 36 Millionen Euro erweitert werden, 25 Millionen auf der rechten und elf Millionen auf der linken Rheinseite, zeige die enorme Beliebtheit der Hochschule bei den Studierenden, wie NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze sagte.

„Sie genießt einen guten Ruf in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus“, bescheinigte die Ressortchefin. „Aus den beim Start der Hochschule geplanten 2500 Studierenden sind inzwischen rund 8000 geworden. Die notwendig gewordenen Erweiterungsbauten an beiden Campusstandorten sind das sichtbare Zeichen dieser positiven Entwicklung der Hochschule“, sagte Schulze.

Das neue Gebäude am Campus Rheinbach nutzen die aktuell 3200 Studierenden sowie deren Professoren vor allem, um dort Forschungslabore der Naturwissenschaften und für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften unterzubringen. Ein separater Gebäudeteil dient dem sogenannten Zentrum für angewandte Forschung (ZAF) für gemeinschaftliche Vorhaben mit der Industrie.

„Es werden Räume sein, in denen sich Zukunft entwickelt“, erklärte Hochschulpräsident Hartmut Ihne. Den symbolischen Akt, einen Grundstein vor den Bauarbeiten in die Erde zu bringen, verglich Ihne mit der Pflanzung eines Samenkorns. Schon 2010 habe eine Überprüfung der Raumsituation am Rheinbacher Campus ergeben, dass die Hochschule mehr Platz benötigt. Nachdem das Land den Mehrbedarf anerkannt und die Finanzierung gebilligt hat, machen sich nun bis Ende 2017 die Bauarbeiter zu schaffen.

Dass in der vergleichsweise jungen, 20 Jahre währenden Geschichte der Hochschule in Rheinbach bereits die zweite Expansion ansteht, sei ein eindeutiges Zeichen für die Qualität der Hochschule meinte Bürgermeister Stefan Raetz. Als vor zwei Jahrzehnten exakt 16 Studierende in Rheinbach, seinerzeit noch an der heutigen Albert-Schweitzer-Schule am Stadtpark anfingen, sei an diese Expansion noch nicht zu denken gewesen. Raetz lobte, dass sich die Hochschule mehr und mehr zum „Impulsgeber für die ortsansässige Wirtschaft“ entwickelt.

Für Landrat Sebastian Schuster ist die Hochschule, die seinerzeit aus Mitteln des Bonn-Berlin-Ausgleichs finanziert worden ist, ein strahlendes Beispiel dafür, dass „der Strukturwandel in der Region gelungen ist“.

Eine für öffentliche Bautätigkeiten alles andere als alltägliche Neuigkeit hatte Michaela Schuhmann, Kanzlerin der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, zu verkünden: „Wir liegen im Kosten- und im Zeitplan.“ Dass die Hochschule gleichzeitig im Auftrag des Landes auch als Bauherrin fungiere, sei „Freiheit und große Verantwortung“ zugleich. Läuft weiterhin alles nach Zeitplan, sollen die Räumlichkeiten auf rund 2400 Quadratmetern Fläche bis Ende 2017 bezugsfertig sein.

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