Ruhrpotthumor in Rheinbach Markus Krebs erheitert mehr als 500 Zuhörer im Stadttheater

Rheinbach · Eigentlich war das Wetter zu gut, um an diesem lauen Sommerabend das Stadttheater Rheinbach aufzusuchen. Und doch hatte derjenige, der nicht deutlich vor Beginn der Show vor Ort war, keine Chance auf eine Sitzmöglichkeit im Saal. So mussten zahlreiche Zuschauer auf der Bühne neben dem Künstler selbst Platz nehmen.

 Comedy aus dem Ruhrpott: Markus Krebs.

Comedy aus dem Ruhrpott: Markus Krebs.

Foto: Veranstalter

Es war Markus Krebs, der mit seinem aktuellen Comedy-Live-Programm „Permanent Panne“ Besucher von nah und fern in die Glasstadt gelockt hatte. Ihm folgen in einer kleinen Veranstaltungsreihe von Comedy bis Kabarett im Herbst noch Sebastian Pufpaff und Wilfried Schmickler. Markus Krebs startete sein Programm mit einem Test-Gag, auf das das Publikum in Rheinbach zur großen Freude des Comedian auch prompt hereinfiel. Direkt zu Beginn seines Auftritts versicherte Krebs, dass der Abend ohne Botschaft verlaufen werde. „Es gibt keine Politik, keine Religion, es wird einfach nur schön“, so der gebürtige Duisburger, der es gekonnt verstand, das Publikum mit schrägen Ein- und Doppeldeutigkeiten zum Lachen zu bringen.

Er betonte, dass er schon immer Spaß daran gehabt habe, Menschen auf die Schippe zu nehmen. Viel erfahren haben die mehr als 500 Gäste über seinen Freund im Kleingartenverein, seine Kneipenerfahrungen und seine Freundin. Ihre Bekannte wollte in Weiß heiraten, fragte sich aber, wo es im Mai noch Schnee gibt. Die wiederholt doppeldeutigen Wortspiele waren teils so pointiert, dass es manch ein Zuhörer erst im zweiten Anlauf verstand. Wortwitzig berichtete Krebs über Eigentümliches aus seinem Privatleben, freute sich im Mallorca-Urlaub über das 24-Stunden-Büfett, das er mitgebucht hatte und dass er in Form eines Automaten vorfand. Aus diesem habe er sich bedienen können, um es sich dann auf dem Balkon nach innen gemütlich zu machen. Seinen Sinn für Situationskomik und die Gabe, Alltagsszenen zu beobachten und dann mit viel Sarkasmus und feiner Ironie in Worte zu fassen, dankte das Publikum immer wieder mit lautstarkem Beifall. Im zweiten Teil des Abends gab der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann eine moderne Interpretation von verschiedenen Märchen der Gebrüder Grimm in tiefstem Ruhrpottslang.

Schließlich fokussierte er sich auf die Wiedergabe von Witzen aus seinem Repertoire. Dass er diese ablas und in seinen Aufzeichnungen zusammensuchte, tat der Stimmung im Saal keinen Abbruch, waren sie doch eindeutig doppeldeutig und von derbem Ruhrpotthumor geprägt. Der Abend endete mit einer Liebeserklärung an das Ruhrgebiet: „Es gibt schöne Ecken dort, die Geraden gehen so.“

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