Rheinbacher Stadtpark Kreuz im erinnert an drei ermordete Zwangsarbeiter

RHEINBACH · Peter Spaak, Wladislaus Talzschaview und Wladislaw Dedjarew wurden am 26. Januar 1945 im Rheinbacher Stadtpark gehängt. Ein nationalsozialistischer Polizeiwachtmeister ermordete die drei ukrainischen Zwangsarbeiter vor 69 Jahren, weil sie eine Kleinigkeit gestohlen haben sollen.

 Viele Rheinbacher gedenken gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager und Bürgermeister Stefan Raetz der ermordeten Ukrainer und der weiteren Opfer des Nazi-Terrors.

Viele Rheinbacher gedenken gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Ilka von Boeselager und Bürgermeister Stefan Raetz der ermordeten Ukrainer und der weiteren Opfer des Nazi-Terrors.

Foto: Roland Kohls

Am Sonntag trafen sich im Stadtpark an derselben Stelle, an der das Verbrechen seinerzeit geschah, zahlreiche Rheinbacher, um der drei Männer und allen anderen, die durch den Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden, zu gedenken. Ein Kreuz der Stadt und Blumen sollen künftig an die drei jungen Männer erinnern.

Bürgermeister Stefan Raetz, die CDU-Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager, Diethard Römheld, Pfarrer der evangelischen Kirche Rheinbach, sowie Peter Mohr, der seit Jahren zu Verbrechen der Nazis in Rheinbach recherchiert, wiesen auf die Bedeutung von Erinnerung hin. "Ich finde es wichtig, dass in Deutschland und auch in Rheinbach über Zwangsarbeit und Nationalsozialismus informiert wird", sagte Irina Jastreb, Vorsitzende des Düsseldorfer ukrainischen Hauses.

Von Boeselager erinnerte am Sonntag an die Befreiung der Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee am 27. Januar vor 69 Jahren, ein Tag, den der damalige Bundespräsident Roman Herzog in seiner Amtszeit 1996 zum "jährlichen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus" bestimmte. "Wir denken an alle Opfer des Nationalsozialismus. Es ist wichtig, nicht zu vergessen und zu mahnen", sagte Raetz und betonte die Notwendigkeit, Fremdenfeindlichkeit und Fremdenhass zu bekämpfen.

Peter Mohr hob die geschichtliche Verantwortung der gegenwärtigen Generation für die kommenden Generationen hervor. "Geschichte muss vermittelt werden." Dass der Mensch zum Bösen verführbar ist, zeigte von Boeselager mit einem Zitat des Historikers Joachim Fest. "Dagegen müssen Dämme aus Kultur, Moral, Religion und Rechtsnormen immer wieder errichtet werden. Deshalb stehen wir hier".

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