Leichenfund in Rheinbach Keine Ermittlungen gegen Mutter

Rheinbach · Gegen die Mutter des 50 Jahre alten Rheinbachers, der am 8. April seine 43 Jahre alte Freundin in seinem Haus im hessischen Butzbach nach einem Streit erschossen und am Haus seiner Mutter in Rheinbach sowie im Rheinbacher Stadtwald an der L 492 vergraben haben soll, hat die zuständige Staatsanwaltschaft Gießen kein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

 Der Tatort: In seinem Haus in Butzbach erschoss der 50-Jährige seine Freundin. Den Leichnam transportierte er nach Rheinbach.

Der Tatort: In seinem Haus in Butzbach erschoss der 50-Jährige seine Freundin. Den Leichnam transportierte er nach Rheinbach.

Foto: Merz

Das bestätigte Thomas Hauburger, Sprecher der Gießener Staatsanwaltschaft, auf Anfrage des General-Anzeigers.

Selbst wenn die zur Tatzeit in Rheinbach lebende Frau von der Tötung in Hessen oder vom Verscharren der Leiche auf ihrem Grundstück gewusst hätte, so stelle dies keinen Straftatbestand dar, erklärte Hauburger.

Mithin hätten sich während der Ermittlungen zu den Hintergründen der Tötung der 43-jährigen Lebensgefährtin des Bankers „keine belastenden Anhaltspunkte“ gegen die Mutter ergeben, sagte der Staatsanwalt. „Wir haben keine Anhaltspunkte, dass sie was gewusst hat.“ Nach GA-Informationen lebt die Frau derzeit nicht mehr in Rheinbach.

Nicht äußern wollte sich Hauburger zu der Frage, wie es dem 50-Jährigen gelungen war, sich am vergangenen Wochenende in der Zelle der JVA selbst das Leben zu nehmen, obwohl diese mit einer Kamera überwacht wurde (der GA berichtete).

Der Suizid sei sofort bemerkt worden, und die Justizbeamten hätten versucht, den Mann zu retten, was aber nicht gelungen sei, sagte Hauburger. Der in Rheinbach geborene Mordverdächtige hatte gestanden, seine Freundin nach einem Streit erschossen zu haben. Einige Tage später habe er die Leiche mit seinem Auto zum Haus seiner Mutter nach Rheinbach transportiert.

Nach GA-Informationen war der Banker arbeitslos

Wie der General-Anzeiger aus dem Umfeld des Mordverdächtigen erfuhr, soll der in Frankfurt tätige Bankangestellte bereits seit längerer Zeit arbeitslos gewesen sein. Die in Butzbach bei Frankfurt genutzte Villa stand nicht in seinem Eigentum. Wegen seiner Arbeitslosigkeit soll der 50-Jährige zeitweise im Souterrain des Rheinbacher Hauses seiner Mutter gelebt haben.

Ermittler der Mordkommission hatten die Villa des Bankers und das Haus seiner Mutter in Rheinbach durchsucht, nachdem sie den Mann mehrfach zum Verbleib seiner Lebensgefährtin befragt hatten. Mit dem Tod des geständigen Inhaftierten werde die Staatsanwaltschaft die Ermittlungsakte schließen, sagte Hauburger.

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