Rheinbacher SPD Kabarettisten-Duo trat beim Jahresempfang Partei auf
RHEINBACH · Einen amüsanten Abend mit viel Lokalkolorit hat das Kabarettisten-Duo Gerd Engel und Dirk Plücker etwa 70 Gästen bereitet, darunter Bundestagskandidatin Bettina Bähr-Losse und Landtagsabgeordneter Achim Tüttenberg, die auf Einladung der SPD Rheinbach am Mittwochabend in den Ratssaal im Himmeroder Hof gekommen waren.
Spritzige Texte und Lieder trug Wortakrobat Engel vor. Pianist Plücker traf die passenden Töne auf dem Klavier.
Kabarettistisch beleuchtet wurde natürlich die Nachbarstadt Meckenheim, mit der sich der Rheinbacher Neubürger Engel bestens auskennt, da er dort als Grundschullehrer arbeitet. Eine 20 000 Euro teure Imagekampagne, die den Meckenheimern die Entscheidung abnehme, lieber Apfelstadt als Rosenstadt zu sein, täte auch Rheinbach gut - vor allem als ultimativer Rettungsschirm gegen den Verlust von Prominenz, seit Jenny Elvers-Elbertzhagen weggezogen sei.
"Auch ein im Tauchbecken des Monte-Mare eheschließender Bürgermeister kann da nicht helfen", lästerte der Kabarettist auch gegen Rheinbach, um gleich darauf ein Loblied auf das Neubaugebiet Weilerfeld anzustimmen, in dem er wohnt. "Mein Dealer heißt Andreas John", ließ Bücherliebhaber Engel, Mitbegründer von "Rheinbach liest", auch den ortsansässigen Buchhändler nicht unerwähnt.
Vom neuen Werbe-Display des SPD-Ortsvereins, das den Slogan "Besser für Rheinbach" mit allen Ortsteilen variiert, ließ sich das Duo zu einer Neufassung des Ingo-Insterburg-Liedes inspirieren: "Ich liebte ein Mädchen aus Schlebach, das liebte ich sogar mehrfach!" Dass die Künstler dabei Niederdrees in Unterdrees verwandelten und Morenhoven eingemeindeten, verziehen die begeisterten Zuhörer gerne.
Besonderen Dank sagten SPD-Ortsvereins-Vorsitzender Folke große Deters, Fraktionsvorsitzende Martina Koch und der Vorsitzende des Sozialfonds der SPD, Gert-Uwe Geerdts, den Kabarettisten dafür, dass sie ihr Auftrittshonorar spendeten. Die Gelegenheit zum anschließenden Gespräch mit den Gästen nutzten auch die SPD-Ratsherren Dietmar Danz aus Flerzheim und Diakon Walter Viethen aus Wormersdorf.
Seit 2006 pflegt die Rheinbacher SPD die Tradition, im Rahmen ihres Jahresempfanges zu einem Kabarettabend einzuladen.
Danz und Viethen wollen kandidieren
Die SPD-Männer Dietmar Danz (61) und Walter Viethen (60) wollen Bürgermeister von Rheinbach werden. Wer am 25. Mai 2014 gegen Amtsinhaber Stefan Raetz (CDU) antritt, wird die Mitgliederversammlung der SPD Rheinbach im November entscheiden. Danz und Viethen sind bislang die einzigen Interessenten. Alle Mitglieder waren vom Vorstand angeschrieben worden. Die SPD-Fraktionsvorsitzende im Rat, Martina Koch, war bereits 2004 und 2009 gegen Raetz angetreten. Für eine dritte Kandidatur steht sie nicht zur Verfügung.
Viethen ist seit 1981 Diakon in der Evangelischen Gemeinde. Der gelernte Chemielaborant hat Sozialarbeit studiert und den Masterstudiengang Sozialmanagement erfolgreich abgeschlossen. Seit 2003 ist er im Stadtrat. Er versteht sich als "Sprachrohr sozial benachteiligter Menschen". Danz engagiert sich seit 2009 als sachkundiger Bürger im Rat. Als Verwaltungsdirektor leitet er den Eigenbetrieb Gebäudemanagement der Stadt Euskirchen. Bis 1997 arbeitete er in der Kommunalverwaltung in Wuppertal.
